Widerstand stoppt Frac-Projekte in Litauen und Rumänien — Gummigeschosse gegen anti-Fracking-Protest in New Brunswick

17. Oktober 2013, 7:30 Uhr: Etwa 700 Polizisten marschieren gegen die friedlich protestierenden Mi'kmaq auf. (New Brunswick) (Foto: Daily Kos)
17. Oktober 2013, 7:30 Uhr: Etwa 700 Polizisten marschieren gegen die friedlich protestierenden Mi’kmaq auf. (New Brunswick) (Foto: Daily Kos)
taz online, 16.10.2013
Landvolk wehrt Energiekonzern ab

Der Konzern Chevron hatte in Litauen einen Auftrag zu Bohrungen nach Schiefergas in der Tasche. Nach Protesten wurde das Projekt nun gestoppt.
VILNIUS taz | Die Entscheidung sei ein Ergebnis des Klimawandels, sagt ein Sprecher des Energiekonzerns Chevron. Er meint allerdings eher so ein soziales Klima: „Signifikante Änderungen im steuerlichen, rechtlichen und ordnungspolitischen Klima in Litauen“ seien der Grund dafür, dass der US-Multi nun doch die Finger von einem umstrittenen Fracking-Projekt lässt, das in dem baltischen Staat zuletzt immer mehr Gegner fand. Übersetzt: Weil der Widerstand in der Bevölkerung zu groß wurde, will Chevron nun doch nicht nach Schiefergas bohren…

taz, 18.10.2013
Bevölkerung verhindert Gasbohrungen
Chevron frackt nicht in Rumänien

Der Energiekonzern Chevron hat ein Fracking-Projekt in Rumänien gestoppt. Wie schon in Litauen haben sich Einheimische erfolgreich gegen die Gasbohrungen gewehrt.
BUKAREST ap/taz | Nach Protesten gegen die umstrittene Gasfördermethode Fracking hat der US-Multi Chevron seine Gassuche in Rumänien vorerst ausgesetzt. Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, seine Priorität sei gewesen, „diese Aktivitäten in einer sicheren und umweltfreundlichen Art“ zu betreiben. Chevron reagierte damit auf die Proteste vom Vortag, an denen sich Hunderte in der Hauptstadt Bukarest und auf dem Feld, wo die Bohrungen geplant waren, beteiligten…

Augenzeugen berichteten, dass es zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Frackinggegner gekommen sei und Krankenwagen mehrfach daran gehindert worden seien, unverzüglich zu Verletzten vorzudringen. Mehrere Personen seien ins Krankenhaus gebracht worden.
Die Ankündigung von Chevron sei nicht zufriedenstellend, weil Chevron weitere Bohrlizenzen im Umfeld von Barlad besitzt und drei weitere Konzessionen in der Gegend von Dobrudgea, wo das Unternehmen jetzt mit seismischen Erkundungen begonnen habe.
Einen Eindruck von der Situation vor Ort in Pungesti gibt es hier:
http://www.vrn.ro/au-venit-sa-instaleze-sonda-revolutie-la-pungesti

Kanada: Polizei geht mit Tränengas und Gummigeschossen gegen Protest vor

Eine Welle der Solidarität geht inzwischen weit über die Grenzen der kanadischen Provinz New Brunswick hinaus: Angehörige der Mi’kmaq First Nation protestieren seit Wochen friedlich dagegen, dass das texanische Unternehmen Southwestern Energy hier mit Fracking anfängt, und blockieren die Straßen. Nachdem gestern Molotow-Cocktails flogen (wer die geworfen hat, steht nirgends), griff die Polizei jetzt zu harten Mitteln und ging mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die vor, die ihr Land verteidigen. „Hier sieht es aus wie im Krieg!“, schreibt Daily Kos über das Vorgehen von über 700 Polizisten.

Quelle u.a.: Elsipogtog solidarity is spreading across Canada
taz, 18.10.2013: Gewaltsame Proteste in Kanada. 40 Fracking-Gegner festgenommen

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