Östlich von Cloppenburg, im Erdgasfeld Goldenstedt/Visbek, hat sich heute um 00:12 Uhr UTC ein Erdbeben der Stärke 2.8 ereignet. Das meldete das Geoforschungszentrum in Potsdam heute um 8:59 Uhr. Das EpiHypozentrum wurde in rund 10 Kilometern Tiefe geortet. Inzwischen berichtet auch die niedersächsische Bergbehörde von dem Vorfall. Als Ursache des Bebens sieht der Niedersächsische Erdbebendienst die Erdgasförderung in dem Bereich als wahrscheinlich an:
Zwischen den Ortschaften Bakum (Landkreis Vechta) und Emstek (Landkreis Cloppenburg) ereignete sich am 2. SEPTEMBER 2014 UM 02:12 UHR ORTSZEIT ein Erdbeben mit der Lokalmagnitude 2,8 (ML). … Das EPIZENTRUM (Ort des Erdbebens) liegt im Bereich des Erdgasfeldes Goldenstedt/Visbek. In dieser Region ereignete sich bereits am 10. Dezember 1998 ein Erdbeben mit der ML 2,2, am 10. September 2002 ein Erdbeben mit der ML 2,6, am 2. Juli 2006 ein Erdbeben mit der ML 2,8
und am 20. Dezember 2013 ein Erdbeben mit der ML 2,4. Ein Zusammenhang zwischen den seismischen Ereignissen und der Erdgasförderung wird vom NED daher als wahrscheinlich eingestuft. Die Stärke des jüngsten Ereignisses liegt im Rahmen der bisher registrierten Magnituden.
Die Stärke der bisher verzeichneten Erdbeben sieht die zuständige Behörde also „im Rahmen des Bisherigen“. Die und auch die Häufigkeit könnte jedoch zunehmen, wie der Blick nach Westen zeigt. Im Erdgasfeld Groningen in den Niederlanden, wo schon etwas länger und auch schon etwas mehr Erdgas der Erde entnommen wurde, hat sich die Häufigkeit von Erdbeben mittlerweile auf ein bis mehrere Beben pro Woche gesteigert, darunter auch stärkere Beben mit großen Schäden an Grundstücken und Gebäuden. „Erdbeben gehören leider zur Gewinnung von Erdgas“, habe der Sprecher der Fördergesellschaft NAM (Nederlandse Aardoliemaatschappij B.V.; 50% Shell, 50% ExxonMobil) laut ZEIT gesagt.