In Hamm steht die erste Bohrung nach Kohleflözgas bevor. Das Unternehmen HammGas, an dem auch die Stadtwerke Hamm beteiligt sind, möchte in den nächsten 20 Jahren mit rund 20 bis 30 Bohrungen die Vorkommen der Region erschließen. Aus Sicht der Bürgerinitiativen aus Hamm, Werne, Drensteinfurt und Herbern ein Schritt in die falsche Richtung, da Klima, Boden, Wasser und Eigentum Gefahren ausgesetzt werden. „Zu den hinlänglich bekannten Risiken des Gasbohrens kommt noch hinzu, dass wir für unsere Stadtwerke mit einem weiteren finanziellen Desaster rechnen.“, so Dirk Hanke von der BIGG Hamm. „Wir rechnen pro Bohrung mit einem Defizit von über 2 Mio Euro, und das ist noch wohlwollend gerechnet.“
Mit einer Petition
versuchen die Bürgerinitiativen den Kurs der Stadt zu beeinflussen: Ein konkreter Plan für den Ausstieg aus der fossilen Abhängigkeit wird ebenso gefordert, wie ein Ende der Beteiligung an HammGas. Auf diese Weise soll der Firma das Risiko-Kapital entzogen und weiteren Verlusten vorgebeugt werden. Bereits über 1000 Menschen haben ihre Unterstützung bekundet.
Gleichzeitig versucht die Stadt im Rat unter der Beschlussvorlage 0538/15, die am 22.9.2015 im Rat verhandelt wird, die weitere Beteiligung der Stadtwerke festzuschreiben. Über die Petition der Bürger und deren Argumente will man erst sprechen, wenn die Entscheidung bereits gefällt ist, nämlich am 30.9. und dann auch nur in einem Ausschuss. In einem offenen Brief haben daher die Bürgerinitiativen alle Mitglieder des Stadtrates über ihre Argumente in Kenntnis gesetzt. Der Brief ist unter
http://www.energiewende-jetzt.
Autor: Dirk Hanke, BIGG Hamm