Die Bewertung von potentiellen Risiken und konkreten Vorfällen bei der Erdgassuche in Deutschland ist nicht einfach.
Die ersten Initiativen „Gegen Gasbohren“ gründeten sich, als Hydraulic „Fracking“ Fracturing in Deutschland noch so gut wie unbekannt war. Die intransparente und teils falsche Informationspolitik von Behörden, Ministerien und Industrie trug dazu bei, in der Bevölkerung Anfangs für Verwirrung zu sorgen.
Spricht die Industrie beispielsweise von „50 Jahren störungsfreier Förderung“, meint sie dass es keine Aufzeichnungen über konkrete Vorfälle im Rahmen der Erdgasförderung gibt. Kontaminierungen von Grundwasser durch Benzol und Quecksilber bezeichnet sie in diesem Zusammenhang als Diffusion von Benzol durch eine PE-Leitung über einen längeren Zeitraum:
„Bei dem Sanierungsfall in Söhlingen handelt es sich nicht um einen Störfall! Richtig ist, dass über einen längeren Zeitraum geringe Mengen Kohlenwasserstoffe wie Benzol durch eine PE-Leitung diffundiert sind.“
Quelle: http://www.erdgassuche-in-deutschland.de/sicherheit_und_umwelt/sicherheit/sanierungsfall_soehlingen.html
Mit der gleichen Logik werden nachgewiesene Kontaminierungen von Grund- und Trinkwasser durch Hydraulic Fracturing als „technisch unmöglich“ bezeichnet.
So muss sich der informierte Bürger selbständig ein Bild von den Unterschieden konventioneller und unkonventioneller Gasvorkommen machen, neues von altem Hydraulic Fracturing unterscheiden können und den Unterschied zwischen Risiken und Worst-Case Szenarien kennen.