Es wird immer wieder betont, dass in Deutschland andere Umweltstandards gelten und es daher nicht zu Problemen, wie in Amerika kommen kann. So ist es auch heute in einem Interview des NRW-Wirtschaftsministers Herrn Voigtsberger zu entnehmen. Diese Aussagen haben wir schon zigmal von den Pressesprechern der Erdgasindustrie vernommen. Kernaussage ist immer Folgende:
Das Verfahren ist sicher und beherrschbar! Die Probleme, die aus den USA gemeldet werden, können wir für Deutschland ausschließen!
In den USA haben die Konzerne natürlich auch Pressesprecher. Diese lassen dort verlauten:
Drilling companies, though, say fracturing is safe and existing state regulation is sufficient. They stress that the fracturing fluid is injected thousands of feet below drinking water aquifers and maintain that there has never been a proven case of groundwater contamination from the fracturing process. ( Quelle: am 21.12.2010 in The New York Times veröffentlicht)
Übersetzt heißt das: Das Fracking absolut sicher ist und es noch nie zu einer nachgewiesenen
Grundwasserverschmutzung gekommen ist.
Nun müssen wir uns erst mal hinterfragen, was wir unter dem Begriff Fracking verstehen. Für die Erdgasindustrie ist das lediglich das Einspritzen der Flüssigkeit in den Untergrund. Wir Umweltschützer verstehen darunter aber viel mehr:
- Errichtung des Bohrplatzes
- das Einspritzen der Flüssigkeit
- mögliche Beeinträchtigungen auf die Dichte des Deckgebirges
- mögliches Ausspülen natürlicher, radioaktiver Stoffe
- der ganze Baustellenverkehr, Pipelinebau
- mögliche durch Fracking verursachte Erdbeben ( in Söhlingen hat es 2004 ein Erdbeben der Stärke 4,5 auf der Richterscala gegeben)
- Wie gefährlich ist eine zusätzliche C02 Einlagerung, um die Förderquote zu steigern.
- sind Spätfolgen auszuschließen, wenn 30-70 % der mit Chemikalien versetzten Bohrflüssigkeit im Boden verbleiben
- Wie sehr verschlechtert sich die C02 Bilanz, wenn unkonventionell gefördert wird?
- wie wird das Lagerstättenwasser aufbereitet oder mit welchen Beeinträchtigungen ist zu rechnen, wenn dieses ungeklärt-wie in Niedersachsen bereits geschehen-in ausgediente Erdgaslagerstätten verpresst wird.
Wenn Exxon und die Politik dann immer noch behaupten: „Fracking ist sicher“, dann haben wir bald Amerikanische Verhältnisse. Da bin ich mir sicher!