Unser Weg von Nordwalde nach Berlin….

Im September 2010 wurden wir in Nordwalde von einer Pressemeldung überrascht. Tenor:Der Weltkonzern ExxonMobil möchte im beschaulichen Nordwalde eine Probebohrung  nach unkonventionellen Erdgas durchführen. Die Claims wurden heimlich abgesteckt. Als letzte Instanz musste nur noch die Gemeinde Nordwalde ihr Einvernehmen erteilen. Die Bauerschaftsbewohner waren kritisch. 10 Jahre zuvor wurden ihnen 5 Windräder vor die Nase gesetzt. Nun wollte man nicht noch mehr ungebetene Gäste in der Nachbarschaft haben. Mögliche Beeinträchtigungen, wie Lärm, LKW Verkehr waren anfangs die größten Sorgen. Um uns zu Wehr zu setzen haben wir eine IG-Gegen Gasbohren gegründet. Mit Anfangs 60 Mann haben wir eine Bauauschusssitzung zumindest soweit bringen können, dass diese die Zustimmung vertagt hat.

In der Zwischenzeit haben wir uns mehr mit der Materie befasst. Der Trailer zum Film Gasland von Josh Fox machte die Runde und auf 3Sat wurde in deutscher Sprache der Film „Gasrausch“ ausgestrahlt. Diese Dokumentationen zeigten uns, dass die möglichen Umweltbelastungen immens sein könnten. Wie z.B. die Gefahr vor verseuchten Trinkwasser infolge des Chemikalieneinsatzes beim Fracking, möglichen Erdbeben oder die Möglichkeit, dass natürliche Radioaktivität bei der Erdgasförderung mit ausgespült wird.

In Ihrer 2. Versammlung wählte die IG einen Vorstand. An diesem Tag lernten wir Jörn Krüger kennen. Jörn wollte uns helfen eine Homepage zu erstellen. Für uns war das eine Nummer zu groß. Unser Ziel war es nun das Thema Fracking bekannter zu machen.

Mittlerweile wussten wir, dass zusätzlich in Borken und Drensteinfurt ebenfalls gebohrt werden sollte. Nach kurzer Zeit haben sich auch dort BI`s gegründet, diese konnten wir unter der Domain www.gegen-gasbohren.de (Anmerkung: Heute würde ich einen anderen Namen wählen) mit einbinden. (Aamerkung: Diese Tendenz setzt sich fort. Überall wo gebohrt werden soll- gründet sich eine BI)

Was das passierte, war unglaublich.

-Zu einer gemeinsam in mehreren Orten zeitgleich durchgeführten Demo kamen über 1000 Menschen.

-Nun wurden wir zu Expertenanhörungen im Düsseldorfer Landtag oder nach Berlin zu Veranstaltungen verschiedener Parteien eingeladen

– Die NRW Landesregierung beschließt ein Moratorium. Weitere Genehmigungen werden erst erteilt, wenn ein unabhängiges Gutachten grünes Licht geben sollte.

– Jörn Krüger wird unser „Außenminister“. Unzählige Termine nimmt er in seiner Freizeit auf sich. Jörn ist in Brüssel, Berlin, Düsseldorf. Bayern, Baden-Württemberg und Norddeutschland für unsere Sache unterwegs.

-Am kommenden Montag wird eine weitere, anfangs kaum für möglich gehaltene Sache Wirklichkeit:

JÖRN KRÜGER WIRD IM AUSSCHUSS FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT EINE STELLUNGNAHME ABGEBEN.

Das ist fantastisch.

Diese Sendung wird im Web-TV des Deutschen Bundestages live übertragen.

Die Bürger im Scheddebrock werden wohl demnächst mit weiteren Windrädern belastet werden. Viele denken heute anders und sagen: NA UND!!!

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