I. Wie es in einem verfrackten Land aussieht, wenn nach der technischen Katastrophe, die massenhaftes Fracking nun mal ist, auch noch eine Naturkatastrophe über es hereinbricht, muss die Welt gerade in Colorado mit ansehen: Abgesoffene Bohrtürme, geborstene Gasleitungen [Video], undichte Tanks, aus sich denen giftige Flüssigkeiten in die Natur ergießen.
Über 1200 Menschen werden vermisst, 20.000 haben ihr Dach über dem Kopf verloren, Trinkwasserreservoirs sind unmittelbar bedroht oder schon verseucht. (Mehr Bilder hier: huffingtonpost.com und hier: cbsnews.com.)
Alles in allem ein neues Kapitel im Buch der Frack-Schock-Strategie…
II. Wie es aussieht, wenn ein liebliches ländliches Land zu einer Industrielandschaft verschandelt wird, zeigt David Beach aktuell in seinem Blog. Von seinem kleinen Rundflug über Carroll County, Ohio, vor wenigen Wochen – Ohio fracking photo tour – zeigt er Fotos von sanften Hügeln, Farmland und Natur… und 15 Bohrplätzen, die hier schon angelegt sind. 60 sollen es werden, berichtet David, und dass es jetzt schon Erlaubnisse für 300 Bohrungen gibt und dass es 2-3000 einst werden könnten. Schon durchschneiden die e rsten Pipelines das idyllische Weideland, statt Muh und Mäh liegt jetzt der Krach der Bohrtürme und bald auch der Fackeln in der Luft, statt Heuduft bald der Gestank von Dieselabgas und Benzol.
Derweil reiben sich nicht nur die Ölbarone die Hände, auch die Stahlproduzenten freuen sich: Die Driller brauchen jede Menge Stahl für ihre Bohrungen und Pipelines.
Besorgte Bewohner im ländlichen Ohio machen sich Sorgen ums Trinkwasser und erheben auf eigene Initiative Messreihen aus den Brunnen der Region – eine Sorge, die sich für die (Ex-)Bewohner des überschwemmten Landes in Colorado erübrigt hat. Die erhalten jetzt Tipps für sauberes Trinkwasser von der Denverpost: Abkochen und mit Chlorbleiche desinfizieren. Ob Chlor Benzol und andere Nettigkeiten übertünchen kann?