Immer mehr Tiere betroffen
Wissenschaftliche Belege für katastrophale Umweltauswirkungen der Ölförderung mehren sich
Delphine, die vom auslaufenden Öl der Deepwater-Horizon-Katastrophe betroffen sind, leiden jetzt unter Lungenerkrankungen und anderen Verletzungen, die typisch für Tiere sind, die Kohlenwasserstoffen ausgesetzt waren. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die im Auftrag der US-amerikanischen Regierung 29 kranke Tiere aus der stark verölten Barataria Bay untersuchte.
„Noch nie zuvor habe ich so viele schwer kranke Tiere gesehen — mit ungewöhnlichen Symptomen wie z. B. Anomalien des andrenergen Hormonhaushalts“, sagte Studienleiterin Lori Schwacke. Etwa die Hälfte der 29 untersuchten Tiere haben eine sehr schlechte Überlebensprognose.
Anfang Dezember spielte sich in der Nähe ein weiteres Drama ab: An der Südspitze der Halbinsel Florida, in den Everglades, strandeten mindestens 11 Pilotwale aus einer Herde von über 50 Tieren und starben. Mehrere tote Tiere wurden untersucht. Die Todesursache ist unklar und Ergebnisse sind erst in einigen Wochen zu erwarten.
2010 liefen in Folge der Deepwater-Horizon-Katastrophe rund 1 Milliarde Liter Rohöl im Golf von Mexico aus. BP, das dies zu verantworten hat, sprühte daraufhin tonnenweise das hochgiftige Corexit auf die Wasseroberfläche, um das Öl auszufällen.
Der Golf von Mexico ist die weltgrößte Todeszone.
Indes verkündeten BP und Conoco Philipps einen neuen, „signifikanten“ Ölfund im Golf von Mexico, der jetzt gehoben werden soll.