Für gläubige Kritiker mag es ein Zeichen gewesen sein, für die Erdgassucher von Exxon Mobil der GAU zum falschen Zeitpunkt: Just als die Vertreter des Energiekonzerns ihre Frackingmethode für Versuchsbohrungen bei Leese verteidigten, bebte in der Lüneburger Heide die Erde mit einer Stärke von 3,0. Geologen halten Fracking für den Auslöser.
Die Heide bei Söhlingen (Kreis Rotenburg) bebte nicht zum ersten Mal. Schon im Jahre 2004 erzitterte dort der Boden bis Stärke 4,5 auf der Richterskala, mit Epizentrum im Exxon-Bohrfeld. Die Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoffe (BGR) in Hannover hatte damals natürliche Kräfte im Erdmantel als Verursacher bezeichnet. 2007 wusste sie es dann besser. Das Beben sei durch die Erdgasförderung hervorgerufen worden.
Das ist, ebenso wie jetzt das neuerliche Heide-Wackeln, Wasser auf die Mühlen der Frackinggegner in und rund um Leese, dem Grenzort zu NRW, einen Kilometer entfernt vom Petershäger Ort Wasserstraße. Und in Richtung auf Wasserstraße will Exxon Mobil den Bohrer in mehrere Tausend Meter Tiefe lenken.
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Zufrieden mit dem Infotermin der Exxon Mobil am Montag in Leese war niemand. Die Exxon-Leute stießen auf generelle Ablehnung der besorgten Bürger, die wiederum vermissten klare Antworten auf ihre Fragen. 76 solcher Fragen hatte der Leeser Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Grant-Hendrik Tonne (SPD) schriftlich gestellt. „Die sind klare Aussagen schuldig geblieben, sind ausgewichen“, schimpfte Tonne.
Die zirka 500 Bürger verließen fast geschlossen die Veranstaltung und gründeten eine Bürgerinitiative, die schon über 400 Mitglieder zählen soll. Im auch von Fracking bedrohten Kreis Rotenburg und in Lünne, spricht man von einem „Stuttgart 21 in der Fläche.“
Quelle:
„Stuttgart 21 in der Fläche“ | Mindener Tageblatt – Uchte.