Besuch des Staatssekretärs Frank Doods des Niedersächsischen Umweltministeriums am 08.11.2019 im Süd-/Brookmerland wegen der Vermilion-Klage gegen das erweiterte Wasserschutzgebiet des Wasserwerkes Siegelsum.
Wiard Siebels (SPD und MdL im Wahlkreis Ostfriesland) hatte ihn dazu eingeladen, wie bereits vor fast 18 Monaten bei einer Podiumsdiskussion zugesagt.
Mit Schildern, Treckern, Fahnen und Transparenten protestierten ca. 200 Menschen vor dem verschlossenen ehemaligen Bohrplatz der Firma Vermilion Energy in Engerhafe bei dem Ortstermin mit Frank Doods.
Die Bürgerinitiative gegen Bohrungen im Südbrookmerland und Brookmerland sowie Anwohner und Landwirte begleiteten den Besuch von Doods vor den Zaun der verschlossenen Anlage. Beim Vor-Ort-Termin wurde dem Staatssekretär mehr als deutlich vor Augen geführt, wie dicht die Förderstelle an der direkt daneben befindlichen Wohnbebauung liegt. Am Endes des Ortstermins sagte MdL Wiard Siebels auch vor den Teilnehmern zu, eine Anfrage an die Landesregierung zu stellen, da auch er denke, dass das Preußische Bergrecht aus den 30er Jahren durchaus verbesserungswürdig sei.
Vor Beginn des Ortstermins hatten Doods, Siebels und Vertreter des Landkreises im Rathaus in Victorbur etlichen Vertretern der lokalen Politik und der BI Rede und Antwort gestanden. Auch erster Kreisrat Dr. Puchert nahm an dem Gespräch im Rathaus Victobur und der anschließenden Ortsbegehung in Engerhafe teil.
Die Frage, ob eine Wiederaufnahme der Erdgasförderung am ehemaligen und 1992 verfüllten Bohrplatz im Südbrookmerlander Ortsteil Engerhafe verhindert werden kann, konnte auch der angereiste Staatssekretär aus dem Niedersächsischen Umweltministerium vor Ort nicht beantworten.
Von MdL Siebels wurde eine weitere Informationsveranstaltung für die Bürger angeboten, wenn es Neuigkeiten bzw. eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg gibt, wo seit Dez. 2017 eine Normenkontrollklage von Vermilion Energy anhängig ist, die der ebenfalls in 2017 erfolgten Vergrößerung des hiesigen Wasserschutzgebietes widerspreche, in dem nunmehr die alte Bohrung Engerhafe liegt.
Die Bürgerinitiative sowie die Grünen begrüßten dies, machten aber auch deutlich, dass zu diesem noch offenen Termin kein Staatssekretär, sondern der Umweltminister persönlich anwesend sein sollte.
MdL Siebels wurden etliche – noch zu klärende – Fragen durch die Bürgerinitiative mitgegeben, für deren Beantwortung er sich in Hannover einsetzen will.
Thomas Puhahn – für die Bürgerinitiative gegen Bohrungen im Süd-/Brookmerland – Mitglied im Zusammenschluss „Gegen Gasbohren“