SPD-Kreistagsfraktion Steinfurt beschäftigt sich mit Gasprobebohrungen in Nordwalde und rechnet mit weiteren Probebohrungen im ganzen Münsterland
Die SPD-Kreistagsfraktion beschäftigte sich auf ihrer Klausurtagung auch mit den geplanten Gasprobebohrungen in Nordwalde. „Da ähnliche Explorationen theoretisch im ganzen Münsterland stattfinden könnten, arbeiten wir mit Hochdruck an einer Positionierung zu den Risiken der Bohrungen“, so Fraktionsvorsitzende Veldhues. Veldhues betonte weiter: „Dabei werden wir die Expertise der Bürgerinitiative, der Wissenschaft und der Experten von den Wasserwerken in Steinfurt und Gelsenwasser, die erhebliche Bedenken haben, berücksichtigen.“ Auch Erfahrungen mit unkonventionellen Gasbohrungen in den Vereinigten Staaten mahnen zur Vorsicht. Eine Beeinträchtigung des Trinkwassers im Falle der Gasförderung kann nicht ausgeschlossen werden. Der Erhalt von sauberem Trinkwasser für Menschen, Landwirtschaft und Tierreich müsse jedoch vor den Profitinteressen von Energiekonzernen stehen. Die Förderung von unkonventionellem Erdgas verspreche keine nachhaltige regionale Wertschöpfung, sondern eher eine Belastung mit Verkehr und Lärm, unter Umständen sogar lebensgefährlichen Chemikalien. Fraktionssprecher Friedrich Paulsen: „Hier steht die SPD in einer Linie mit den Anliegen des richtungsweisenden Projektes Bodenschatz des Kreises Steinfurt.“
Die Nordwalder Kreistagsabgeordnete Anneli Hegerfeld-Reckert weist auf das überalterte deutsche Bergrecht hin: „Auf die Anliegen der Konzerne, die unkonventionelles Erdgas fördern wollen, sind wir rechtlich fast unvorbereitet.“ So sei eine Umweltverträglichkeitsprüfung erst ab einer Förderung von 500.000 qm3 pro Tag erforderlich. Diese werde in Nordwalde wohl kaum erreicht. Deshalb werde die SPD das Thema weiter mit Experten und Wissenschaftlern behandeln, Anträge formulieren und auch für eine Positionierung auf Landes- und Bundesebene sorgen. Hegerfeld-Reckert: „Das Bergrecht muss den aktuellen Erfordernissen angepasst werden.“