In der Sendung „EXAKT“ des MDR am 15.06.2016 wurden die zwei ehemaligen Mitarbeiter des VEB Erdgas Salzwedel, Wienhold Weber und Klaus Stajenski interviewt und ihre Schicksale vorgestellt, sowie die menschenverachtenden Produktionsmethoden des VEB Erdgas Salzwedel. Die hohen Belastungen der Arbeiter durch Quecksilber und Quecksilberdämpfe, Blei, Cadmium und Arsen sowie durch das frei werdende Benzol führten zu schwersten Erkrankungen und bei vielen Kollegen zum frühzeitigen Versterben.
Bereits über 130 ehemalige Betriebsmitarbeiter des VEB sind frühzeitig verstorben, viele andere leiden an ihren Vergiftungen und den Folgeerscheinungen. Sie werden heute von den Kommunen und Behörden allein gelassen und mühen sich vergeblich um Anerkennung. Ein ursächlicher Zusammenhang der Erkrankungen der noch Lebenden, mit ihrer Tätigkeit beim VEB im Betrieb, wird von der zuständigen Berufsgenossenschaft nicht gesehen. Die in den Körperflüssigkeiten nachgewiesenen
Metalle könnten ja auch woanders her stammen.
In dem 7-minütigen Streifen wird mit alten Filmaufnahmen aus dem Betrieb verdeutlicht, dass die Arbeiter völlig ungeschützt tätig waren, dort wo heute Mitarbeiter nur in schweren Schutzanzügen arbeiten dürften. Erdgas ist eben kein sauberer, sicherer Brennstoff, sondern muss erst aufwändig aufbereitet werden.
Volker Fritz
http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/stendal/quecksilbervergiftung-100_zc-84111809_zs-41442984.html