Lézan – 26. bis 28. August 2011
September/Lézan (F). Unter dem Motto „Energien für den Planet“ hat die französische Koordination gegen Fracking, in der 40 aktive Interessengemeinschaften vertreten sind, zu einem bürgerlichen Zusammentreffen eingeladen, mit dem Ziel zusammen zu überlegen, welche Energieform wollen wir in der Zukunft beziehen. Mithilfe von über 20 Partnern aus der Umweltschutz- und Sozialbewegung wurde ein dreitätiges reiches Programm mit 30 Referaten, Workshops und runden Tischen zum Thema Energie den Besuchern angeboten. Im Anschluss wurde eine Erklärung in Vollversammlung erarbeitet, dass u.a. das Verbot der „Fracking-Technologie“ sowohl für die konventionelle sowie die unkonventionelle Wasserkohlenstoffförderung und die aktive Einbeziehung aller Bürger in die Fragen, die sie direkt betreffen, fordert. Das Hauptziel sei aus der Abhängigkeit der endlichen Energiereserven zu kommen. Es werde eine intensivere Zusammenarbeit mit anderen NGOs, die sich z. B. mit alternativen Energieformen auseinandersetzen sowie auf der sozialen Ebene (Transparenz für die Bürger bei Entscheidungsprozessen) angestrebt.
Während der abschliessenden Sitzung der Vertreter der Interessengemeinschaften gegen Fracking (Frankreich, Quebec, Polen, Niederland und Deutschland) wurde beschlossen, die internationale Vernetzung der Bürgerinitiativen zu verstärken und angeregt, Partnerschaften über Ländergrenzen hinweg – vergleichbar wie Städtepartnerschaften – zu etablieren. Es ist hervorzuheben, dass in Frankreich die gewählten Bürgermeister (egal von welchen Parteien) der Gemeinden, die von Fracking betroffen sein könnten, Hand in der Hand mit den IGs arbeiten, sie aktiv unterstützen und sogar zur Demos aufrufen. Das bisher Erreichte (gesetzliches Frac-Verbot) ist noch nicht ausreichend und daher bleiben die IGs am Thema dran.
Auch in Deutschland lassen die IGs beim Druck nicht nach. Am 27. August hat ein Aktionstag gegen Fracking in Werne aus Solidaritätskungebung zum Treffen in Frankreich stattgefunden.