Fast zwei Wochen ließen sich die zuständigen Behörden in North Dakota Zeit, bevor sie die Öffentlichkeit informierten: Im Nordwesten des Landes war am 29. September „eine der schlimmeren Öl-Verschmutzungen des Landes“ entdeckt worden — vom Landwirt Jensen. Schon tageland hatte er auf seinem Weizenfeld Ölgeruch wahrgenommen, bis dann das Öl an den Rädern seines Traktors klebte. 20.600 Barrel Rohöl, das sind rund 3,28 Millionen Liter, seien ausgelaufen, wie die staatliche Gesundheitsbehörde 11 Tage nach der Entdeckung und auch nur auf Nachfrage von AP mitteilte.
Damit ist hier jetzt rund viermal so viel Öl ausgelaufen wie letztes Jahr in Mayflower, Arkansas, wo die Pegasus Pipeline von ExxonMobil leck schlug, und etwa halb so viel, wie bei der Flut im letzten Monat in Colorado offiziell in die Umwelt gelangt sei.
Dies sei eine der schlimmeren Unfälle mit Öl, sagte der staatliche Geologe Kris Roberts. Menschen und Tiere seien nicht zu Schaden gekommen, auch das Grundwasser sei nicht in Gefahr. Die defekte Leitung läge rund 1,80 Meter tief in einer Lehmschicht. Die gut 12 Meter dicke Lehmschicht würde verhindern, dass das Öl ins Wasser gelangen kann, bekräftigten Behörden und Unternehmen.
Das Leck sei eine durchgerostete Stelle mit weniger als einem Zentimeter Durchmesser, sagte Eric Haugstad von Tesoro. Der betroffene Streckenabschnitt der Pipeline war erst vor Kurzem gewartet und wiedereröffnet worden. „Wir machen hier sauber, 4 Millionen Dollar sind dafür veranschlagt“, sagte Haugstad.
Landwirt Jensen verglich sein einst schönes Weizenfeld mit einem Schlachtfeld. Die nächsten Jahre wird er hier nichts anbauen können, sagte er.
Siehe auch: Desmogblog: Over 865,200 Gallons of Fracked Oil Spill in ND, Public In Dark For Days Due to Government Shutdown