Die Bohrfirma RAG Austria hat bestätigt, einen neuen Bohrplatz für die Erdgasbohrungen unter dem Langbürgner See gefunden zu haben.
Ende Juli hatte die RAG der Bürgerinitiative Breitbrunn gegen Erdgasbohrungen unter dem Langbürgner See (kurz: BI) noch zugesagt, darüber zu informieren, sobald sich Neuigkeiten in Sachen Bohrstandort ergeben. Doch erst auf Umwegen über besorgte Bürger gelangte die Information nun an die BI, dass sich die RAG auf neue Standortsuche im Raum Bad Endorf gemacht hat, und nun auch schriftlich bestätigt einen gültigen Pachtvertrag für einen Bohrplatz im Raum Bad Endorf zu haben. Der genaue Standort ist von Seiten der RAG bis dato noch unter Verschluss.
Die BI möchte betonen, dass sie der RAG nie einen Auftrag zur Alternativstandortsuche gegeben hat, sondern stattdessen immer forderte das gesamte Bohrvorhaben aufzugeben. „Wir lassen uns nicht von der RAG für einen anderen Standort vorschieben“, so Gerhard Kolbeck, einer der Sprecher der Bürgerinitiative, „denn egal von wo aus um den Langbürgner See gebohrt werden soll – das Bohrziel mitten ins Naturschutzgebiet bleibt immer das gleiche. Wir fordern: Kein Erdgas aus dem Naturschutzgebiet!“. Die schweren Bedenken gegen die geplanten Bohrungen aus Gründen des Natur- und Trinkwasserschutzes können nie ganz ausgeräumt werden. Und bei einer Bohrung von der Endorfer Seite aus, kommt möglicherweise sogar noch eine Gefährdung des Simssees durch die vorhandene Wasserführung und der Antworter Ache hinzu.
Nach wie vor besteht die Forderung der Bürgerinitiative, dieses sensible Naturschutz- und FFH-Gebiet generell von solchen bergbaulichen Vorhaben großräumig auszusparen. Trinkwasser muss wichtiger sein, als wirtschaftliche Interessen. Schon der CSU-Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner habe bereits im März diesen Jahres im Wirtschaftsausschuss des Landtags gewarnt: Die Bürger sind so aufgebracht, es könnte hier ein zweites Wackersdorf werden.