Erneutes Abfackeln von Rohgas in der Lüneburger Heide
Umweltschützer empört, ziehen Minister, Bergamtschef und ExxonMobil zur Verantwortung
Offener Brief an den
niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies, Umweltminister Stefan Wenzel, den Präsidenten Sikorski des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und den Vorstandvorsitzenden Oliver Kalkofen von Exxon Mobil Deutschland
Söhlingen, 28. August 2014
Bürgerinitiative Hemslingen/Söhlingen fordert den Gas- und Ölförderkonzern ExxonMobil sowie die zuständigen niedersächsischen Minister und die Aufsichtsbehörde auf, die Fackelarbeiten an der Erdgasfördersonde Söhlingen Z16 einzustellen oder sofortige Luftschadstoffmessungen durchzuführen
Aktuell finden an der Erdgasfördersonde Söhlingen Z 16 im Landkreis Rotenburg/Wümme Bohrlochreinigungsarbeiten durch ExxonMobil statt. Seit dem späten Nachmittag ist eine Gasfackel im Einsatz. „Wir nahmen mitten im Dorf in unserem Garten in ca. 300 m Entfernung Rauchgase wahr. Wir wollen, dass diese Umweltbelastung in unserer Heimat endlich gestoppt wird“, erregt sich die Söhlinger Bürgerin Elke Van Mil. Nach den schlechten Erfahrungen beim Abfackeln im Söhlinger Gasfeld Anfang April und Anfang Juni, wobei einige Bürger metallischen Geschmack im Mund wahrnahmen sowie über Kopfschmerzen und Übelkeit berichteten gehen wir davon aus, dass beim Abfackeln mehr Luftschadstoffe freigesetzt werden, als gemäß Bundesimmissionsschutzgesetz zulässig sind.
„Wir fordern, das durch das niedersächsische Landesbergamt, welches für die Aufsicht dieser Arbeiten verantwortlich ist, sofort Luftschadstoffmessungen durchgeführt werden. Dieses wurde auch im Juli durch den Kreistag des Landkreises Rotenburg gefordert. Die Bürgerinitiative für Gesundheit Hemslingen/Söhlingen befürchtet, dass durch das Abfackeln des Rohgases u. a. krebserzeugendes Benzol und Quecksilber freigesetzt werden, was die Bodenuntersuchungen im nahen Umfeld der Erdgasförderanlagen belegen“, fasst Sprecherin Silke Döbel zusammen.