In Niedersachsen äußern immer mehr Menschen ihren Unmut über Hydraulic Fracturing und die unkonventionelle Gasförderung. Die Proteste weiten sich vor allem dort aus, wo Bohrungen durchgeführt oder in Vorbereitung sind.
Bereits in der letzten Woche veranstaltete die neu gegründete Bürgeriniative „Frack-loses Gasbohren“ an der Bohrung Bötersen Z11 eine Demonstration mit über 150 Teilnehmenden. In Bötersen, einer kleinen Gemeinde im Kreis Rotenburg, bereitet ExxonMobil eine Fracking-Maßnahme für den Oktober 2011 vor.
Am gestrigen Abend traf sich die Bürgeriniative „Gesundes Mühlenfeld“ zu einer ersten Informationsveranstaltung in Dudensen. Neben Informationen über die Risiken des Hydraulic Fracturing, berichtete die Initiative von ihren ersten Gesprächen mit Wasserverbänden und Politik. Dabei fand sie durchgehend Zustimmung für ihre Forderung, die unkonventionelle Gasförderung im Mühlenfelder Land nicht zu erlauben.
Zwischen Dudensen und Nöpke wurde bereits im Juli 2009 eine Bohrplattform vorbereitet, bei der in knapp 1000 Meter Tiefe nach Schiefergas gesucht werden soll. Direkt neben dem Naturpark Steinhuder Meer und dem Wassergewinnungsgebiet für hunderttausende Menschen.
Noch ist es dort nicht zu Probebohrungen gekommen. Eventuell auch, weil der Wasserverband Garbsen Neustadt bereits 2010 ankündigte, eventuelle Bohrungen per Klage zu verhindern.
Das Hinweisschild mit Zeitplan an der Bohrplattform wurde inzwischen abgebaut. Doch ExxonMobil hat nach eigenen Angaben vor, mit der unkonventionellen Gasförderung ab März 2012 in Niedersachsen fortzufahren und schließt dabei auch Fracking nicht aus.
Für die Bürger im Mühlenfelder Land und bei Rotenburg steht fest, dass sie weiter über die Risiken des Verfahrens informieren werden und ein Verbot anstreben. Die Haltung des niedersächsischen Wirtschaftsminister Bode (FDP) – er unterstützt die unkonventionelle Gasförderung mit Steuergeldern und Gesetzesinitiativen – kann dort niemand nachvollziehen.
Bei ihrer Kampagne setzen die Initiativen unter anderem auf neutrale, wissenschaftliche Informationen, die ihnen vom Bundesumweltamt zur Verfügung gestellt werden. Dieses sagt klar:
„Potentielle Gefahren bestehen insbesondere für Grund- und Trinkwasser „
Update: Bericht der Neustädter Zeitung zur Veranstaltung in Dudensen: http://www.neustaedter-zeitung.de/newsdetails.aspx?ArticleID=2255