Volker H.A. Fritz WF, den 03.05.2017
Im Rahmen des Radiation and Public Health Project, New York, wurde die Verteilung und Entwicklung der Todesfälle Neugeborener in den ersten 28 Tagen nach der Geburt in den Kreisgebieten mit Fracking-Förderung in Pennsylvania untersucht und mit dem Durchschnitt im übrigen Bundesstaat – ohne Fracking-Förderung verglichen.
Dabei wurden in den 10 am stärksten durch die Fracking-Förderung belasteten Kreisen die Sterberaten von 2007 bis 2010 mit denen eines Kontrollzeitraumes von 2003 bis 2006 verglichen.
In den fünf nordöstlichen Kreisen Bradford, Sosquehanna, Lycoming, Wyoming und Tioga, die auch die weitaus größte Fracking-Förderdichte aufweisen, wurde eine 66% höhere statistische Todesrate festgestellt, als im Landesdurchnitt, der in der untersuchten Periode um 2,4% abnahm. In den fünf südwestlichen Kreisen war die Zunahme mit 29% deutlich geringer.
Die Untersucher kommen zu dem Schluss, dass es offenbar einen Zusammenhang gibt zwischen der Todeshäufigkeit im frühen Kindesalter (bis 28 Tage) und den Wohnorten in Kreisen mit Fracking-Förderung. Es gibt ferner einen gewissen Zusammenhang mit der Dichte der Verteilung privater Hausbrunnen und/oder
Verstößen gegen Umweltgesetze. Im Nordosten ist die Dichte der Hausbrunnen deutlich größer, als im Südwesten von Pennsylvania. Als Ursachen werden die durch die Fracking-Förderung frei werdenden radioaktiven Elemente Uran, Thorium und Radium gesehen. Die Formation des Marcellus Shale in Pennsylvania enthält sowohl in den Schieferschichten, als auch im Sandstein, bedeutende Mengen an natürlich vorkommenden radioaktiven Bestandteilen (NORM). Besonders die hohen gemessenen Radium-Aktivitäten im Flowback fielen auf.
Private Brunnen können durch die Ausbreitung der NORM-Bestandteile im Untergrund, wie auch durch unsachgemäße und unerlaubte Entsorgung an der Oberfläche, mit NORM belastet worden sein und diese können, über den Verzehr des Wassers, auch die Neugeborenen erreicht haben.
Der Einfluss der verwendeten Fracking-Fluid-.Bestandteile muss erst noch weiter untersucht werden.
Studie: „There’s a World Going on Underground –Infant Mortality and Fracking
In Pennsylvania” vom 24.04.2017
Autoren: Christopher Busby und Joseph Mangano
http://www.scirp.org/Journal/PaperInformation.aspx?PaperID=75575