Neue Erdgasförderung in Niedersachsen, wieder ohne Bürgerbeteiligung. Skandal, oder?

Am Landesbergamt vorbei hat die Firma Etogas im niedersächsischen Werlte die Erdgasproduktion aufgenommen. Wieder mal  brauchte  anscheinend kein Bürger informiert werden. Was sich wie ein neuer Skandal anhört, ist in Wirklichkeit völlig harmlos. Es wurde kein Bohrturm errichtet, keine Frackingfluide in den Boden gepumpt und  es entsteht kein giftiges Lagerstättenwasser.

Das Zauberwort heißt Power zu Gas. Hier wird überschüssiger, von Windkraft und PV-Anlagen  erzeugter Strom, mit dem klimaschädlichen Co2 vermengt. Es entsteht dann Bio-Erdgas, das ins vorhandene Leitungsnetz eingespeist werden kann.

Im niedersächsischen Werlte wird seit dem 25. Juni Erdgas gefördert. Das wäre eigentlich keine Meldung wert – aber: Eine Bohrung hat es dort nie gegeben. Vielmehr stellt Etogas, ein süddeutsches Startup, das früher einmal SolarFuel hieß, das Gas aus “Abfällen” her: Nämlich aus Wind- und Solarstrom, den niemand haben will, und dem Klimagas Kohlendioxid.
Und so funktioniert es: Mit dem sonst unbrauchbaren Grünstrom wird per Elektrolyse Wasserstoff erzeugt. Ein Katalysator sorgt dafür, dass dieses Gas sich mit dem eher reaktionsträgen Kohlendioxid zu Methan, also synthetischem Erdgas verbindet. Dieses wird ins Erdgasnetz eingespeist.

Quelle:
Strom zu Gas: Das sind die sieben spannendsten Speicherprojekte – WiWo Green.

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