In Düsseldorfer Landtag war auf der Infoveranstaltung auch Prof. Klostermann vom Geologischen Dienst NRW anwesend. Hierzu stellen wir in Absprache mit einem uns anvertrauten Geologen fest, dass die Aussagen teilweise nicht richtig sind oder aber nicht überprüfbar sind.
www.unkonventionelle-gasfoerderung.de berichtete:
Er (Anm: Proffesor Klostermann) stellte kurz die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Formen der konventionellen und unkonventionellen Gasförderung dar, um dann direkt die Unbedenklichkeit des Verfahrens in den Vordergrund zu stellen. Die Förderung in Deutschland sei nicht mit der Förderung in den USA zu vergleichen. In den USA würde in wenigen hundert Metern unter der Oberfläche gebohrt, in Deutschland dagegen in mehreren tausend Metern Tiefe. Deshalb würden im Vergleich zu den USA auch weniger Bohrplätze eingerichtet werden, weil die Bohrung in große Tiefen deutlich aufwendiger sei. Fracking Bohrungen beschrieb er als unbedenkliches Verfahren, das bereits seit den 90er Jahren in Deutschland angewendet wird. Kurz ging er auch auf den Bericht über Methanaustritte im münsterländischen Kiessandzug ein. Hier sei inzwischen durch eine Studie belegt, das das Methan durch Bakterien im Deckgebirge entsteht und keinesfalls aus den Flözschichten darunter stammen könnte.
- In der USA liest man immer wieder von Bohrungen in 7000-8000 Fuß was Tiefen von etwa 2.100 -2.500 m entspricht, im Münsterland soll es bis höchstens 2000 m Tiefe gehen. Diese Aussage ganz eindeutig falsch.
- Zu den Methanaustritten im Münsterländer Kiesandzug (Strobel & Wisotzky 2009) gibt es unseres Wissens bisher keine Studie, die nachweist, dass es sich dort um „flachgründiges“ bakterielles Methan handelt. Bei der genannten Studie wurden Untersuchungen zur Herkunft des Methans (thermogen oder bakteriell) nicht gemacht, da sie einerseits teuer sind und andereseits für die spezielle hydrogeologische Fragestellung nicht wichtig sind. Bei den von uns schon für Drensteinfurt genannten Untersuchungen (Melchers 2008 und Lommerzheim 1988) bleibt es offen, ob es sich nur um bakterielles oder um thermogenes (d. h. durch Wärmeeinfluss in der Tiefe gebildetes) Methan oder um beide Arten handelt.
Wieder eine Aussage widerlegt. Dank an unseren Geologen!