In Ostwestfalen passiert zur Zeit das, was die Gegner des Frackings im Münsterland bereits vor 4-5 Monaten erfahren mussten. Es wird immer nur das Preis gegeben, was alle schon wissen. Der Kommentar im Westfalenblatt von Michael Nichau gibt das genau wieder:
Von Michael Nichau
Man nennt es auch »Salami«-Taktik: Scheibchenwiese kommen immer mehr Details an die Oberfläche. Hatte sich der Exxon Mobil-Konzern nicht eine transparente Informationspolitik auf die Fahnen geschrieben, als die bevorstehenden Maßnahmen der Öffentlichkeit präsentiert wurden?
Damit scheint es vorbei zu sein. Niemand weiß, ob Exxon tatsächlich die Frac-Methode (vom englischen »fracturing«= zerbrechen) anwenden will, um die Möglichkeit von Erdgasvorkommen unter dem Oppenweher Fledder zu erkunden.
In Informationen anderer Öl-Konzerne ist nachzulesen, dass Dieselöl auch zur Vorbereitung von Horizontalbohrungen (als Vorbereitung des Frac-Vorgangs) eingebracht werden kann. Von Exxon verlautete, dass das ursprünglich auch in Oppenwehe vorgesehene Fracking »ausgesetzt« worden sei.
Kritiker befürchten Umweltschäden durch den im Bohrloch befindlichen Diesel. Für Exxon ist das alles »normal«.
Friedrich Klanke sieht noch eine andere Gefahr. Denn: Wenn ein solcher Großkonzern in dieser Weise mit Umweltrisiken umgehe und die Politik dies teilweise billigend und als »normal« hinnehme, wie könne man dann den Bürgern noch den Umweltschutz verkaufen? Klanke sprach damit konkret das Problem der Dichtheitsprüfungen privater Abwasserleitungen an. »Da bringt Exxon knapp eine Tankwagenladung Diesel in die Erde und wir kümmern uns um Undichtigkeiten bei privatem Spülwasser.«
Mehr Informationen tun hier gut. Leider hält sich Exxon mit den versprochenen Infos – wohl auch angesichts des Widerstands im Münsterland – zurück. In den USA ist das Fracking, für das diverse Chemikalien notwendig sind, äußerst umstritten.
Bin mal gespannt, ob solche Geschichten auch bald aus Niedersachsen bekannt werden. Frage: Hat es Lünne auch schon einen Drucktest gegeben? Auffällige Tanklaster wurden dort nachts zumindest gesichtet!