Auf Anfrage des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND teilte der Landkreis Rotenburg die Ergebnisse der Laboruntersuchung in Hemslingen im Kreis Rotenburg Wümme mit. In Grundwasser und Erde wurden die teils hochgiftigen und krebserregenden Stoffe Quecksilber, Chlorid, Benzol, Toluol, Xylol und Ethylbenzol (BTEX) gefunden. Der Fund in Hemslingen war bereits der dritte in Niedersachsen, der mit ungeeigneten Leitungen zum Transport von Lagerstättenwasser von ExxonMobil in Verbindung steht.
Vom angeblich um Transparenz bemühten Konzern gab es bisher keine Meldungen zur notwendigen Sanierung im Raum Söhlingen. So ist bisher auch noch nicht bekannt, wie hoch die Belastungen mit den Stoffen sind, welche Risiken für Mensch und Natur vorliegen und wie der Stand bei der Überprüfung der übrigen Leitungen ist. Das Benzol und Quecksilber im Gasfeld Söhlingen in Erde und Grundwasser gelangen, ist dem Unternehmen und den Behörden seit Jahren bekannt. Auch im Schreiben des Landkreises Rotenburg (PDF) sind weder Angaben über gefundene Mengen noch ein Datum zu finden, zu dem die Untersuchung stattgefunden haben könnte.
Quecksilber, Chlorid und BTEX Stoffe werden bei der Gasförderung mit aus dem Boden gespült und müssen im Rahmen der Gasförderung getrennt entsorgt werden. Update: Bis zu 19 Tonnen Quecksilber kontaminierte Schlämme sind es bei RWE DEA in Niedersachsen. (1kg Quecksilber reicht für 500.000 Energiesparlampen ) . Wie viel der leicht flüchtigen BTEX Stoffe jedes Jahr frei wird, ist ebenfalls nicht bekannt. In den USA stellen sie ein massives Problem in Gasfördergebieten dar. Der Vorfall in Söhlingen zeigt, dass nicht nur Bohrungen und Fracking eine Gefahr für das Grundwasser darstellen können, sondern auch der anschließende Förderbetrieb, wenn Menschen Fehler machen oder das Material nicht funktioniert wie erwartet.
Richtig wäre jetzt, endlich alle Informationen zur Sanierung und Leitungsüberprüfung im Gasfeld Söhlingen öffentlich zu machen und die Bevölkerung nicht weiter im Unklaren zu lassen. Der zuständige Wirtschaftsminister Jörg Bode ist gerade „mit Cowboy-Hut und traditionellem Halsschmuck“ in Houston, Texas bei ExxonMobil zu Besuch.
„Bei den Gesprächen mit Exxon geht es auch um die in Niedersachsen so umstrittene Tiefbohrtechnik „Fracking“. Das Unternehmen nehme die Sorgen der Bevölkerung ernst, sagt Bode hinterher. Exxon habe mehr Transparenz bei der Suche nach Erdgas versprochen.“
Quelle: http://www.nwzonline.de/Aktuelles/Politik/Niedersachsen/NWZ/Artikel/2703907/Viel-Wind-um-Bodes-Texas-Reise.html
Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, das zu beweisen. Oder ist es nicht nötig, weil Lagerstättenwasser ja nichts mit „Fracking“ zu tun habe, wie ExxonMobil erst kürzlich erklärte?
Quellen:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND, Rotenburg
http://rotenburg.bund.net/fileadmin/bundgruppen/bcmskgrotenburg/Allgemeines/a_lk_exxon_leitungswasser_2.pdf