„Kartell des Schweigens“ von Bergbehörden und KonzernenNach Informationen der Landtagsgrünen hat die Erdöl- und Erdgasindustrie bei ihren Förderarbeiten jahrzehntelang die anfallenden stark salzhaltigen und mit Schadstoffen belasteten Lagerstättenwässer wieder in den Untergrund gepresst. Das hat die Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage des Fraktionsvorsitzenden Stefan Wenzel ergeben. „In den vergangenen fünfzig Jahren Erdöl- und Erdgasförderung haben sich die Konzerne heimlich und ohne öffentliche Genehmigungsverfahren ihrer Abfälle entledigt“, sagte der Grünen-Politiker heute Dienstag in Hannover. Auch das mit giftigen Frackflüssigkeiten belastete Abwasser aus der Erdgasproduktion sei in insgesamt 46 extra dafür geschaffenen Versenkbohrungen oder in ausgeförderten Erdöl- oder Erdgaslagerstätten in den niedersächsischen Fördergebieten verpresst worden.Die „im Geheimen und im großen Stil vorgenommene Verklappung der Abwässer“ sei durch „ein Kartell des Schweigens“ von Bergbehörden und Konzernen ermöglicht worden, sagte Wenzel.Der Grünen-Politiker äußerte zudem Zweifel an der Vollständigkeit der in der Antwort der Landesregierung vorgelegten Liste. Es gebe Hinweise auf weitere dort nicht aufgeführte Versenkbohrungen in Niedersachsen. In einer weiteren Anfrage will Wenzel nach der Zusammensetzung der versenkten Stoffe und nach einer Schadstoffbilanz fragen.