I. Eine Ingenieursleistung der Extraklasse liefern Gasbohrer am vergangenen Donnerstag in der Nähe des 700-Seelen-Dorfs Milford im Norden von Texas, USA. Von Eile getrieben und orientierungslos setzen sie ihren Bohrturm exakt über einer Pipeline ab und fangen an zu bohren und werden schon nach wenigen Fuß „fündig“: Durch das Loch in der angebohrten 10-Inch-Pipeline schießt Gas und fängt sofort Feuer.
Die Pipeline wird von Chevron betrieben, unklar bleibt zunächst, was darin ist: LPG (liquefied petroleum gas) oder Öl auf dem Weg von der Quelle zur Aufbereitung.
II. Lord Rothschild seufzt und zieht unwillig seine Jacke über. Schon wieder eine explodierte Pipeline. Er weist seinen Privatpiloten an, den Heli startklar zu machen.
III. „Es besteht keine Gefahr für Leib und Leben. Dies ist eine reine Sicherheitsmaßnahme. Bitte folgen Sie uns jetzt in die Notunterkünfte.“ Milford wird evakuiert. Die Menschen lassen alles stehen und liegen und fliehen vor der giftigen Rauchwolke. Man sieht das Inferno da hinten auf dem Acker und man hört den höllischen Lärm, Zischen, Rauschen und Donnern in schneller Abfolge, wenn sich der Druck in blasts entlädt, das flüssige Gas sich blitzartig ausdehnt und mit dem Sauerstoff in der Luft vereint und Feuer fängt.
IV. Schon aus 30 Meilen Entfernung sieht Lord Rothschild die schwarze Rauchfahne, die inzwischen unter der Wolkendecke hängt. Er checkt und macht die Außenbordkamera klar und drückt RECORD. 12 Minuten Material, exklusiv auf gegen-gasbohren.de der Zeitraffer:
V. Lord Rothschild macht sich auf den Nachhauseweg, Brandgeruch begleitet ihn. Reuters wird ihm Filmmaterial abkaufen.
Wenige Stunden später wird die nächste verheerende Gasexplosion einen Ort in der Nähe des polnischen Breslau und die Nachrichtenwelt erschüttern. Zwei Tote und 13 Verletzte, darunter ein Baby, werden zu beklagen sein. Es wird gemutmaßt, dass ein Bagger die Pipeline aufgerissen hat, aber keiner weiß genau Bescheid. Der 30 Meter hohen Flammenwand werden mehrere Häuser zum Opfer fallen, im Ort ein riesiges Loch klaffen.
Milford wird auch die zweite Nacht nach dem Gasausbruch entvölkert bleiben. Kurze Besuche zu Hause werden gestattet sein, um Haustiere zu versorgen und Medikamente zu holen. Der Zustand der Luft in Milford „ist normal“, wird der für die Chevron-Pipeline Zuständige am 2. Tag sagen, aber die Evakuierung wird andauern. Reine Sicherheitsmaßnahme, sagen die Offiziellen und die Zeitungen schreiben, dass Menschen nicht zu Schaden gekommen seien in Milford, Texas. Die Nachrichtenagentur Associated Press wird die Luftverschmutzung durch den pechschwarzen Rauch des Gasbrandes (oder ist es doch Öl?) als Grund für die Evakuierung angegeben haben und einen Tag später eine „Richtigstellung“ bringen müssen. Am dritten Tag ist Wochenende und Nachrichten aus Milford werden ausbleiben.