Jetzt ist eingetreten, was wir befürchtet haben: CEP hat den Persilschein fürs Fracken!
Gestern hat das Landesbergamt in Stralsund den Kanadiern die Genehmigung zum Fracking erteilt. Alles sei gesetzeskonform gelaufen, steht da in der ministeriellen Mitteilung. Sogar für die wasserrechtliche Genehmigung habe die Wasserbehörde ihr Einvernehmen gegeben. In anderen Bundesländern, früher, war das nicht selbstverständlich.
Aber eigentlich kein Wunder, dass es so weit kommen konnte. Wenn man bedenkt, dass bis auf ein, zwei Mahner eigentlich alle gejubelt haben. Die Bohrrentner aus DDR-Zeiten jubeln sowieso. Die Wirtschaftsunternehmen auch, mit Dollarzeichen in den Augen. CDU und SPD wollen die Sache „wohlwollend“ begleiten. Was sie mit „Wohl“ meinen, bleibt unklar. Die Grünen tun mal wieder ahnungslos und die Linken finden offenbar auch nichts dabei. Ein Phänomen. Erinnert nebenbei an die Linken in der Braunkohle-Lausitz. Sogar der vorpommersche Tourismus-Chef soll Fracking super finden. Die Bohrtürme will er gleich als touristische Attraktion verkaufen, wird gemunkelt. Aussichtspunkte über die Boddenlandschaft. Ganz toll. Und dann erst die vielen Arbeiter, die kommen und die Hotelbetten belegen sollen. Einfach traumhaft. Im strukturschwachen Vorpommern wird bald der Rubel rollen. Ach nein, der kanadische Dollar. Vineta wird vor Neid erblassen.
Oder Vorpommern irgendwann auch untergehen. Es ist eben kein zartes Streicheln, was CEP da jetzt tun will. Sondern brutales Aufknacken des Untergrundes. Weit über die Grenzen der dünnen Gesteinsschicht hinaus, die angeblich das Ziel der Erkundung ist. Die ist ja bekanntlich grade mal 20 Meter mächtig. Trotzdem will CEP dort unten in der Bohrung einen solchen Druck aufbauen, dass Risse von 140 Metern Länge entstehen. Mit 10 ausgewachsenen Fracs mit an die 150 m³ Frac-Flüssigkeit. Jeweils.So schön deutlich hat CEP das aber nur einmal zugegeben. Normalerweise wird etwas genuschelt wie: Es „soll, wie in jeder Bohrung, die ölführende Schicht mit der Bohrung verbunden werden, die Lagerstätte wird einmalig „angeschlossen“.“
Eine Testförderung nennt sich das dann. Wenn die Erfolg hat, dann will CEP nach amerikanischem Vorbild den Untergrund flächendeckend aufbrechen. Sechs weitere Bohrplätze einrichten, von da aus die Bohrer waagerecht durchs Gestein kriechen lassen, fracken, dass die Schwarte kracht. Wo viel gefrackt wird, passiert auch viel. Verseuchtes Grundwasser, Luft, die beim Einatmen krank macht… Beispiele gibt’s dafür genug. Was die Ja-Sager einst ihren Kindern erzählen wollen, ist schleierhaft. Sind sie schon alle ergriffen vom neuesten Hype von drüben? Das goldene Versprechen vom LTO? Light Tight Oil soll ja der neue Bringer sein. Jetzt, nachdem sich Schiefergasfracking als unwirtschaftlich herausgestellt hat…
Beitrag von Granita Mergel