Hörnerkirchen/Elmshorn, 20.08.2014 – Nach einem Artikel in der shz vom 15.08.2014 wird Fracking im Bereich der Erlaubnisfelder Bramstedt und Elmshorn jetzt ausgeschlossen. Bedeutet das Entwarnung für die Menschen, die Umwelt, das Grund- und das Trinkwasser in der Region? Keineswegs! Gegenüber dem Umweltministerium Schleswig-Holstein hat sich PRD Energy geweigert, einen rechtsverbindlichen Ausschluss von Fracking zu erklären. Deshalb ist die Ansage des Unternehmens, Fracking sei nicht geplant, nicht glaubwürdig. Solche Täuschungsversuche werden das Misstrauen gegenüber dem Unternehmen vergrößern und noch mehr Widerstand erzeugen.
Als in den 1980er-Jahren die Ölfördermengen im Norden des Kreises Pinneberg abnahmen, wurde folgerichtig die Förderung aufgegeben. Um die damals im Untergrund verbliebenen Reserven zu mobilisieren, sind heute diffizile, weniger beherrschbare und damit riskante Verfahren erforderlich.
Wird beispielsweise bei einer Bohrung (horizontal oder vertikal) ein Salzstock getroffen, dringt die darin enthaltene gesättigte Salzlösung mit einem 10-fach höheren Salzgehalt als die Nordsee, die auch Schwermetalle und radioaktive Elemente enthalten kann, mit hohem Druck an die Oberfläche. Dabei kann ein hydraulischer Kurzschluss zu einem Grundwasserleiter entstehen. So verunreinigtes Grundwasser ist als Trinkwasser dauerhaft ungeeignet. Und spätestens wenn die Fördermengen wieder zurückgehen, ist damit zu rechnen, dass das Thema Fracking wieder auf den Tisch kommt, um dem Untergrund auch noch die letzten Reste Öl oder Gas zu entlocken.
Der Projektleiter des PRD-Konzerns – Herr Freund – erklärt, dass die Suche fortgesetzt wird und – wenn es noch Potenzial gibt – im nächsten Schritt seismische Messungen vorgesehen sind. Dabei erzeugen Vibrator-Fahrzeuge mittels schwerer Metallstempel Erschütterungen im Untergrund. Schon dadurch können erhebliche Trinkwasserverunreinigungen verursacht werden. Zur Verdeutlichung der dabei eintretenden Reaktion stelle man sich einen Wasserbehälter mit Ablagerungen auf der Innenseite vor. Durch die Erschütterungen werden die Ablagerungen aufgewirbelt und befinden dann als Schwebstoffe im Wasser.
Herr Freund erklärt außerdem, „Umweltschutz und Sicherheit haben für PRD Energy großen Wert.“ Doch was ist solch eine Aussage wert? Behaupten das nicht alle Konzerne von sich? Weiterhin teilt er mit, dass die Aufsuchungserlaubnis auch zurückgegeben werden könne. Ebenso kann sie an einen anderen Konzern „verkauft“ werden.
Mit der äußerst umstrittenen Frackingmethode ist eine nachhaltige, umwelt- und klimaschonende Energieversorgung der Zukunft nicht möglich. Hier kann es nur heißen: Weg von fossilen Energieträgern und CO2-Ausstoß, hin zu erneuerbaren Energien!
Gemeinsame Pressemitteilung der BUND-Kreisgruppe Pinneberg, der Bürgerinitiative frackingfreies Auenland und des Nabu Pinneberg