ExxonMobil hat angekündigt, trotz eines breiten Widerstandes aus der Bevölkerung, die umstrittenen Bohrungen in Nordwalde nach unkonventionellen Gasvorkommen erneut beantragen zu wollen.
Ausgenutzt wird dabei von ExxonMobil – wie von uns erwartet – dass der Erlass des Wirtschafts- und Umweltministerium zwar explizit verlangt, dass ein Unternehmen Fracking ausschließt, aber nicht näher definiert, wie dieser Ausschluss aussieht.
ExxonMobil beantragt also eine Bohrung ohne Fracking und kündigt an, diese nach Entnahme von Bohrkernen und der Durchführung von Lagerstättendrucktests wieder zu verschließen. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte dann erneut eine Bohrung – diesmal wahrscheinlich mit Fracking – beantragt werden.
Der derzeit niedrige Gaspreis würde eine Förderung unkonventioneller Gasvorkommen momentan wirtschaftlich ausschließen, so dass dieser Erfolg ExxonMobil vorerst ausreicht.
Ein Hindernis ist noch die wasserrechtliche Genehmigung, welche die untere Wasserbehörde des Kreises Steinfurt durchführen muss. Was und wie geprüft wird, sollte eigentlich auch im Rahmen der Studie des Landes NRW definiert werden. Wie dieser Widerspruch aufgelöst wird, dürfte noch interessant werden.
Wäre das Schema erfolgreich, könnte es im übrigen Münsterland – aber auch in den übrigen Aufsuchungsgebieten mit Kohleflözgasvorkommen – beliebig häufig wiederholt werden. Obwohl noch nicht einmal die Studie des Landes zu den Risiken der Erschließung unkonventioneller Gasvorkommen begonnen wurde.
ExxonMobils eigener „Dialogprozess“ konnte bisher nur feststellen, dass jede Phase der Erschließung mit Risiken verbunden ist und diese nicht auszuschließen sind.
Bei der Expertenanhörung zu den Risiken der unkonventionellen Gasvorkommen im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages sprach der Vertreter der Bezirksregierung Arnsberg von einem „flächendeckenden Stuttgart 21“. ExxonMobil tut momentan alles, um einen solchen Konflikt zu provozieren.