Interview aus der Wirtschaftswoche mit Exxon Chef Kalkhoffen. Hat einer mal nen Glas Fracking-Fluid?
Nun wurde aber in den USA vereinzelt doch Fracking-Flüssigkeit im Grund- wasser nachgewiesen.
Kalkoffen:In den USA ist das Verfahren rund eine Million Mal zur Anwendung gekommen. Das Fracking-Verfahren selbst war dabei nach allem, was wir wissen, nicht in einem einzigen Fall für eine Verunreinigung des Grundwassers verantwortlich. Aber richtig: Wenn obertägig nicht sorgfältig gearbeitet wird, kann es zu Schäden kommen, wobei wir in Deutschland gerade aus diesem Grund versiegelte Bohrplätze haben, anders als andernorts. Im Übrigen sind die Chemikalien in der Fracking-Flüssigkeit stark verdünnt. Chlor ist in konzentrierter Form auch giftig, im Schwimmbad aber stört es nicht.
Also würden Sie auch in ein Becken mit Fracking-Flüssigkeit springen?
Kalkhoffen: Ja sicher.
Und wenn Sie versehentlich einen Schluck davon trinken?Kalkoffen: Wäre das auch nicht schlimm.
Aber wenn unter Ihrem Haus gefrackt würde: Würden Sie protestieren.
Kalkhoffen: Nein, wieso?
Es könnte Risse in Ihren Wänden verursachen: In England hat Fracking schon kleinere Erdbeben ausgelöst.
Kalkhoffen: Solche Zwischenfälle können wir ausschließen, indem wir zunächst sorgfältig messen. Wenn wir etwa eine kritische unterirdische Spannung feststellen, dann bohren wir dort nicht. Und wir wissen, wovon wir sprechen: Wir nutzen das Fracking-Verfahren in Deutschland seit Jahrzehnten.
Wie bitte?
Kalkhoffen: Ein Drittel der heimischen konventionellen Gas-Produktion beruht auf dem Fracking-Verfahren. Bislang hat es bei uns weder Umweltschäden, Grundwasser-Verunreinigungen noch Gebäudeschäden gegeben. Das gleiche Verfahren mit sogar weniger chemischen Zusätzen wollen wir nun für die Schiefergas-Förderung nutzen.
Quelle:
ExxonMobil-Manager Kalkoffen: Wie gefährlich ist Fracking? – Umwelt – Technologie – Wirtschaftswoche.