Das Land NRW hat sich von der versuchten Täuschung durch ExxonMobil nicht irritieren lassen. Das faktische Moratorium gilt weiter, auch wenn ExxonMobil Fracking für die erste Bohrung ausgeschlossen hat, aber eben nicht für eine spätere Förderung.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung will die von ExxonMobil beantragte Probebohrung zur Erdgassuche in Nordwalde vorerst nicht genehmigen. ExxonMobil müsse die Risikostudie des Landes abwarten, sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums diesem Online-Dienst. Dies sei notwendig, „da Exxon nicht erklärt hat, aktuell und zukünftig in diesem Bergwerksfeld auf Frackingmaßnahmen zu verzichten“, so der Sprecher weiter.
Exxons Antrag sah vor, erst einen millionenteuren Bohrplatz einzurichten, dann zu bohren und einen Lagerstättendrucktest durchzuführen und anschließend die Bohrung wieder zuzuschütten. Einer zweiten Bohrung, in der dann doch gefrackt worden wäre, hätte das nicht im Wege gestanden.
ExxonMobil sagte schon im Vorfeld, dass die Wahrscheinlichkeit für ein späteres Fracking bei 5o Prozent lägen. Der angekündigte Lagerstättendrucktest wurde in Oppenwehe unter Einsatz von 25.000 Liter Diesel durchgeführt, die mit über 300 bar in den Boden gepresst wurden.
Für Nordwalde hätte ExxonMobil auch noch eine neue wasserrechtliche Erlaubnis beantragen müssen. Dies verlangte der zuständige Kreis Steinfurt. ExxonMobil verweigerte das bisher mit dem Hinweis auf fehlende rechtliche Grundlagen.
Morgen findet im Umweltministerium in Düsseldorf das erste Treffen des Arbeitskreises zur Studie des Landes statt. Erst mit Abschluss der Studie wird entschieden, wo und ob überhaupt die unkonventionelle Gasförderung in NRW erlaubt werden kann.