Anfang und Entwicklung von „Gegen Gasbohren“

Volker H.A. Fritz                                                                                                        WF, den 23.01.2020

 

Der Zusammenschluss „Gegen Gasbohren“ : Wie alles begann und wie es sich entwickelte  

 2009     

Schon sehr früh kämpft die Bürgerinitiative „Kein CO2-Endlager e.V.“in Schleswig-Holstein gegen die Bedrohung der Umwelt durch CO2-Verpressung.

 2010

Sept. 2010:    Ausgelöst durch Förderpläne von ExxonMobil in ihrer Nachbarschaft finden sich Bürger in Nordwalde, Kreis Steinfurt, Drensteinfurt und Borken zum Widerstand zusammen.

Recherchen ergeben, dass die Förderer beabsichtigen, die Erdgasförderung unter Einsatz des „Hydraulic Fracturing“ durchzuführen. Auch die damit verbundenen Gefahrenpotentiale werden offenbar.

Die „Interessengemeinschaft Gegen Gasbohren“ (IGGG) in Nordwalde wird gegründet.

Sofort wird mit dem Aufbau einer Internet-Plattform begonnen. Überall in der Region werden die Menschen von Jörn Krüger und seinen Mitstreitern über die Gefahren der Fracking-Förderung informiert.

November:   Das Internet-Portal www.gegen-gasbohren.de wird eröffnet.

Aktuelle, gründlich recherchierte Berichte der BI s zum Thema Gasbohren, die sich unter dem Sammelbegriff „Gegen Gasbohren“ (GG) zusammen gefunden haben, um gemeinsam Widerstand zu leisten.

Die Öffentlichkeit nimmt nun verstärkt den Widerstand gegen die Fracking-Förderung und die Gründe dafür zur Kenntnis. Rund um Nordwalde herum gründen sich schnell weitere Initiativen.

Die erste Initiative in Niedersachsen ist die BI „schönes Lünne“, als ExxonMobil dort Probebohrungen vornimmt. Die Mitgliederzahl steigt schnell.

2011

Erstes BI-Treffen von „Gegen Gasbohren“ in Herbern, mit Teilnehmern aus NRW und NDS. Zwei weitere Abstimmungstreffen im Lauf des Jahres folgen. Im Mai sind schon 12 BI s Mitglieder von GG. Von Anfang an wird eng vernetzt agiert, unterstützt durch die gemeinsame Homepage. Auch der Kontakt zu Fracking-Gegnern in den Nachbar-Bundesländern wird gesucht, um gemeinsam auf die Politik einzuwirken. Das Wachstum von „Gegen Gasbohren“, gestützt durch den sorgsam gepflegten Internetauftritt, und Vortragsveranstaltungen in den Regionen, setzt sich dynamisch fort.

Verhinderung der CO2-Endlager in Nordfriesland und Ostholstein.

Durch den Widerstand in der Bevölkerung gestört, zieht RWE Dea AG ihre Anträge zurück.

 2012

April: BNK-Petroleum beantragt für Nordhessen Aufsuchungserlaubnisse für Kohlenwasserstoffe. Der Widerstand in Nordhessen formiert sich.

Juni:   zweites BI-Treffen (jetzt schon bundesweit) von „Gegen Gasbohren“ in Lünne, bei dem 25 von inzwischen 31 BI s vertreten sind. Am Ende des Treffens wird die „Lünner Resolution“ verabschiedet, die die gemeinschaftliche Forderung auf den Verzicht der Fracking-Förderung zum Inhalt hat. Die Lünner Resolution dient als Grundlage für die spätere „Korbacher Resolution“. Auch der BUND für Umwelt- und Naturschutz fordert 2012 ein umfassendes Verbot für Fracking und ermuntert seine Verbände zum Widerstand. Nun wird auch der Kontakt des Zusammenschlusses zu BI s im europäischen Ausland gesucht. (Österreich, Frankreich, Spanien) und zum EU-Parlament.

Juli 2012: Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) kommt mit einer Neubewertung der Kohlenwasserstoff-Vorräte in Deutschland heraus. Deutschland wird plötzlich zu einem scheinbar „aussichtsreichen Förderland“ mit unkonventionellen Vorkommen aus Schiefergas, Kohleflözgas und Tightgas, ohne dass neue geologische Erkenntnisse vorliegen.

Sachsen-Anhalt, Abfallgrube für Bergbauabfälle in Brüchau

In der Altmark, in einem der ehemals größten Erdgasfördergebiete Deutschlands betrieb im Örtchen Brüchau der damalige Förderbetrieb VEB Erdgasförderung Salzwedel eine Abfallgrube für Schlämme. Dort wurden auch große Mengen Quecksilber, das beim VEB bei der Erdgasförderung anfiel, hineingekippt sowie hochgiftige Industrie-schlämme.

Nach der Wende wurden die Anlagen des VEB von GDF Suez übernommen. Da die Grube undicht ist und das Grundwasser in der Umgebung dadurch belastet, wird sie von der Aufsichtsbehörde 2012 geschlossen und der weitere Betrieb verboten.

Die Bundesregierung verabschiedet, nach zweimaliger Verschiebung, wegen Bürgerprotesten ein CCS-Gesetz (zur unterirdischen Deponierung von CO2) mit Länderklausel.

Oktober 2012: Kassel

Großdemo der Fracking-Gegner vor dem Sitz des Regierungspräsidenten mit Übergabe von Beschwerden, unterstützt von „Gegen Gasbohren“, breite Information der Öffentlichkeit in zahlreichen Veranstaltungen, unterstützt durch den vielbesuchten Internetauftritt von GG.

2012/2013:  In der Doppelgemeinde Hemslingen/Söhlingen im LK Rotenburg stellen die Bewohner eine Häufung von Krebsfällen in ihrer gemeinde fest und machen sich Sorgen. Der Doppelort ist von 20 Erdgasförderbohrungen regelrecht „umstellt“, mit Abständen zu den Wohnhäusern zwischen 250 und 600 m. GENUK e.V. wird angesprochen und berät.

Per Unterschriftenliste wird von den Bewohnern erbeten, gemeinsam die Forderung nach Klärung der Ursachen zu unterstützen.

2013

Weiterer Anstieg der Mitglieder bei GG, auch angeregt durch den Film GASLAND, der überall gezeigt wird. Der Widerstand gegen Fracking wächst.

11.04.2013: Die hessische Umweltministerin Puttrich untersagt die Erteilung der von BKN-Petroleum beantragten Aufsuchungsgenehmigung für Kohlenwasserstoffe im Gebiet Nord-Hessen – wegen des Vorranges öffentlicher Belange – nach guter und gründlicher Vorarbeit der Kasseler BI, unterstützt durch große öffentliche Aktionen in Kassel.

Erstmals wird in Deutschland eine Aufsuchungsgenehmigung nicht erteilt.

In Schleswig-Holstein werden 7 Erlaubnisse und 5 Bewilligungen zur Aufsuchung bzw. Förderung von Kohlenwasserstoffen durch das Landesbergamt erteilt (Fracking nicht ausgeschlossen). Ca. 30% der Landesfläche sind durch erteilte und beantragte Lizenzen betroffen.

Die BI „Kein CO2-Endlager“ erweitert ihre Ziele um den Widerstand gegen die Förderung von Kohlenwasserstoffen in Schleswig-Holstein, um das Grundwasser zu schützen. Sie wird Mitglied bei GG.

Die außerordentlich gut vernetzte BI, mit mehreren Tausend Mitgliedern in Schleswig-Holstein, leistet nach Kräften Widerstand mit dem Ziel, die Rücknahme der Genehmigungen zu bewirken.

Bald stellen sich erste Erfolge ein. Nach und nach werden die Berechtigungen zurückgegeben.

Mai 2013: Drittes BI-Treffen von „Gegen Gasbohren“ in Korbach.

Die Homepage von GG weist inzwischen bundesweit 58 Initiativen und Vereine als Mitglieder aus. Als Schlussdokument wird die „Korbacher Resolution“ verabschiedet, als verpflichtendes Dokument für alle derzeitigen und künftigen Mitglieder von „Gegen Gasbohren“. Ihr Inhalt entspricht der im Vorjahr verfassten Lünner Resolution, ist jedoch in einigen Punkten ausgefeilter. Sie wird in viele Sprachen übersetzt und inhaltlich von vielen Widerstandsgruppen im europäischen Ausland übernommen.

Eine Internet-Petition zur Mitzeichnung der Korbacher Resolution wird eröffnet.

Die umfangreiche und breite Informationstätigkeit aller Gruppen von „Gegen Gasbohren“ führt zur zunehmenden Aufklärung der Bevölkerung über Sachthemen zur Fracking-Erdgasförderung und über die damit verbundenen Gefahren.

Gesetzentwürfe zur Einführung der Frackingförderung werden von Minister Altmeier vorgelegt, jedoch unter dem massiven Widerstand der Bürger und der Bundestagsabgeordneten aus Förderregionen wieder zurückgezogen, vermutlich um die Bundestagswahlen 2013 nicht zu gefährden.

Informationen aus den USA über Internet-Recherchen erbringen aus dem Mutterland der Fracking-Förderung zunehmend Hinweise, dass die gesundheitliche Gefährdung von Anwohnern der Fördergebiete eine weithin verschwiegene und damit unterschätzte Gefahr darstellt.

Nach der Bildung der neuen Großen Koalition nach der Bundestagswahl 2013 unter der Führung Merkel/Gabriel wird dieses Wissen seitens „Gegen Gasbohren“ per mail an die führenden Politiker und Minister und die Abgeordneten verbreitet, ebenso über Online-Portale und soziale Netzwerke öffentlich gemacht.

 2014

Anfang 2014: Die sogenannten Freihandelsabkommen CETA und TTIP ziehen die Aufmerksamkeit der Mitglieder auf sich.

Umfangreiche Inhaltsüberprüfungen der Vertragsentwürfe, soweit öffentlich, werden durchgeführt.

Es wird bei „Gegen Gasbohren“ erkannt, dass mittels dieser Handelsabkommen durch die in Deutschland bereits zahlreich vertretenen ausländischen „Investoren“, die Inhaber von Aufsuchungsberechtigungen sind, eine Förderung von Kohlenwasserstoffen erzwungen werden könnte, auch dann, wenn deutsche Gesetze und Verordnungen das verbieten.

Die große Bedeutung der Gesundheitsbeeinträchtigungen durch die Nebenwirkungen und Folgen der Kohlenwasserstoff-Produktion und -Aufbereitung wird immer deutlicher erkennbar. Auch der Zusammenschluss GG befasst sich verstärkt mit diesem Themenkomplex. Mehrere neue BI s, die die Gesundheit als Leitthema haben, werden Mitglieder und schärfen zugleich das Augenmerk für dieses Thema. Der Verein der Umweltkranken GENUK e.V. bringt profunde Kenntnisse ein, besonders auf dem Gebiet der Vergiftungen durch Schwermetalle und Chemikalien, die „Gegen Gasbohren“ nützen.

April 2014: Workshop zu den Abkommen CETA und TTIP für Mitglieder in Braunschweig durch den AK Fracking Braunschweiger Land.

Die besonderen Risiken der möglichen Förderung, unabhängig von deutschen Gesetzen und Verordnungen, werden vorgestellt und erklärt.

Mai 2014: Viertes Bundestreffen von „Gegen Gasbohren“ in HH-Allermöhe.

Neben internen Abstimmungen wird die Verstärkung des Widerstandes gegen die „Freihandelsabkommen“ CETA und TTIP vereinbart und der Ausbau der europäischen Zusammenarbeit des Widerstandes gegen Fracking. Die Internet-Petition auf der Basis der „Korbacher Resolution“ hat inzwischen fast 50.000 Mitzeichner bekommen und die Laufzeit wird verlängert.

Zusätzlich haben sich schon 224 Gruppen als Unterstützer der „Korbacher Resolution“ eintragen lassen. Es wird beschlossen, diese Eintragungsmöglichkeit weiter zu führen.

GENUK e.V. beantragt auf der Basis einer Liste mit Krebserkrankungen eine Untersuchung des Epidemiologischen Krebsregisters (EKN) Niedersachsen über die SG Bothel. In Hemslingen/Söhlingen gründet sich die BI „Gesundheit Söhlingen“.

Mitte 2014 : Durch ihr massives Angebot an Rohöl aus der Fracking-Förderung haben die USA den Lieferländern der OPEC den Markt streitig gemacht. Zur Abwehr erhöht die OPEC ihr Fördervolumen und senkt die Preise, um das teuer  produzierte Fracking-Öl zurückzudrängen. Der Ölpreis fällt.

Sept. 2014: Die Bohraktivitäten in Nordamerika und weltweit zur Kohlenwasserstoff- Förderung erreichen ein Maximum von 3.683 Türmen im Einsatz, USA 1931, Kanada 429, international 1323 Türme.

11.09.2014: Das EKN legt seine Auswertung vor, bezogen auf die Fläche der SG Bothel, zu der Hemslingen/Söhlingen gehört. Die Häufigkeit der Krebserkrankungen in der SG Bothel ist signifikant erhöht bei hämatologischen Krebserkrankungen. Da aber in der SG Bothel nur an wenigen Orten gefördert wird, ist dort die Belastung tatsächlich noch etwa 3-fach höher, als vom EKN ermittelt.

Daraufhin werden auch die Nachbargemeinden zur Kontrolle überprüft.

September 2014: GENUK e.V. fordert vom niedersächsischen Gesundheitsministerium, zusammen mit BI s im Gebiet der betroffenen Gemeinden, den Ursachen für die gehäuften hämatologischen Krebserkrankungen nachzugehen.

Oktober 2014:  Fünftes Bundestreffen von „Gegen Gasbohren“ in Borken.

Hauptthemen sind: Reorganisation der Homepage-Betreuung durch Verteilung auf mehr Schultern, Bildung eines Redaktionsteams zur Prüfung und Bearbeitung von Beiträgen für die Homepage, Einrichtung einer neuen internen e-mail-Kommunikationsschiene für den Informationsaustausch innerhalb des Zusammenschlusses GG. Vorbereitung der Initiativen auf die Vorlage einer Neuauflage der Altmeier’schen Entwürfe für ein „Fracking-Erlaubnisgesetz“ vor Jahresende.

Oktober 2014:  Großdemonstration in Berlin zum „Global Frackdown Day“ 2014 und zum Widerstand gegen CETA und TTIP. Mehrere 10.000 Teilnehmer.

November 2014: Die Wirkung des OPEC-Überangebotes an Rohöl zur Marktverteidigung gegen US-Fracking-Öl macht sich bemerkbar. Der Ölpreis ist bereits von 100 USD/barrel auf 75 USD/barrel für WTI gefallen.

Die BGR reduziert ihre Hochschätzung der Kohlenwasserstoff-Vorräte in Deutschland aus dem Jahr 2012 um über 60%. Genauere offizielle Zahlen werden aber verweigert. Sie sollen erst nach der Verabschiedung der Fracking-Erlaubnisgesetze bekannt gegeben werden.

Jetzt wird die politische Absicht der BGR, die absolut für die Fracking-Förderung in Deutschland eintritt, erkennbar. Ohne die „Hochschätzung“ der Vorkommen in Deutschland wäre eine Fracking-Erlaubnis nie diskutiert worden.

November 2014:  Das Abkommen CETA der EU mit Kanada wird von den Verhandlungskommissionen als „fertig verhandelt“ erklärt und zur Prüfung durch die beteiligten Regierungen vorbereitet. Die von den Kritikern angeprangerten darin enthaltenen Fallen und fehlenden Konkretisierungen sind nicht entfernt worden. Das Abkommen zeichnet sich, nach Meinung von Experten als gefährlich ab, wenn es wirksam werden sollte.

Vorlage der neuen Fracking-Erlaubnis-Gesetzentwürfe der Regierung Merkel. Ein Team aus BBU und GG-Mitgliedern prüft und kommentiert. Diese Gesetzesentwürfe erweisen sich wiederum als völlig unzureichend.

Der fast um die Hälfte gesunkene Rohölpreis beschert den US-Fracking-Förderern hohe Verluste. Zum Jahresende 2014 gehen die ersten Firmen in den USA bankrott.

 31.12.2014 :   U.-S.-Gaspreisentwicklung Henry Hub Großhandel:

  • 2008: 9,0 USD/mmBtu
  • 2010: 4,0
  • 2012: 3,0
  • jetzt: 3,0

2015

Anfang: Der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Cuomo, verkündet,   nach umfangreichen Untersuchungen der Gesundheitsbehörden, ein vollständiges Verbot der Fracking-Förderung in seinem Staat. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse seien zu gering und die Risiken daraus nicht ausreichend sicher abschätzbar.

08.02.2015: Erste Veröffentlichung „12 Mythen zu Fracking und Kommentare dazu“ zur Richtigstellung und Enttarnung der Propaganda der Förderindustrie, die unbedingt diese Technik deutschlandweit einsetzen will.

12.02.2015   Berlin:

Anhörung der Verbände zu den Fracking-Erlaubnisgesetzentwürfen der Regierung. Auch „Gegen Gasbohren“ hat eine umfangreiche schriftliche Stellungnahme erarbeitet, mit der klaren, begründeten Ablehnung jeglicher Frackingförderung in Deutschland. Während der Anhörung werden besonders die völlig fehlenden Maßnahmen zur Vorsorge und zum Schutz der öffentlichen Gesundheit bemängelt. Mitglieder im Zusammenschluss versenden Tausende Offene Briefe an den deutschen Bundestag, die Landesparlamente und an die EU-Parlamentarier, um sie über aktuelle  Entwicklungen informiert zu halten.

Die Rohölpreise haben sich inzwischen um 50 USD/barrel für WTI eingependelt.

Mai 2015:  Mehr als 60 Prozent aller Anlagen zur Erstellung von Frackingbohrungen in den USA und in Kanada sind gegenüber Mai 2014 stillgelegt worden, um die hohen Bohr- und Frackingkosten einzusparen. Arbeitsplätze in diesem Industriezweig werden massiv abgebaut.

Der in Deutschland nach der Anhörung der Fracking-Erlaubnisgesetze entstandene öffentliche Druck und die Vielzahl der Einwände gegen die Vorschläge der Regierung zeigen Wirkung.

Viele Bundestagsabgeordnete aus Fördergebieten sind mit den Entwürfen nicht einverstanden und kündigen Ablehnung an. Das führt dazu, dass die ursprünglich noch vor der parlamentarischen Sommerpause Anfang Juli 2015 geplante letzte Anhörung und Verabschiedung dieser völlig unzureichenden Gesetzesänderungen durch die Koalition erneut kurzfristig von der Tagesordnung genommen wird.

Als neuer Zieltermin wird „Herbst 2015“geplant.

Juni 2015  Sachsen:

Die „Lausitzer Initiative gegen Rohstoffpiraterie“ wird Mitglied bei GG.

Fracking soll bei der Laugenförderung von Kupfer, dem sogenannten „Leaching“ eingesetzt werden und bedroht das Trinkwasser. Ein polnischer Kupferkonzern und das sächsische Landesbergamt haben im „Interregio-Kooperationsprogramm“ der EU die Ersterprobung des „BIOMOre-alternatives Bergbaukonzept“ zur Laugenförderung von Kupfer übernommen – unter Leitung des sächsischen Landesbergamtes. Doch die Hintergründe werden vor den Anwohnern der künftig geplanten

Kupfer-Leaching-Förderung in der Lausitz zunächst geheim gehalten. eine Umweltverträglichkeitsprüfung wird  nicht für erforderlich gehalten.

In Brüssel hegt die Administration große Erwartungen im Rahmen des Programmes „HORIZON 2020“ (Beschaffung wichtiger Rohstoffe aus den Mitgliedsländern der EU unter Anwendung neuer Verfahren der Gewinnung).

Kupfer ist einer dieser wichtigen benötigten Rohstoffe.

14.06.2015:  In Sachsen-Anhalt hat die BI von GG „Kein CO2-Endlager-Altmark“ zum Widerstand gegen eine neu erteilte Aufsuchungsgenehmigung an ENGIE Deutschland AG (vormals GDF Suez) aufgerufen, weil das Naturschutzgebiet „Drömling“ dadurch vernichtet werden würde. Eine gut besuchte „Drömlingskarawane“  wird dabei von benachbarten BI s aktiv unterstützt. Politische Teilnahme erfolgt von Landtagsmitgliedern der Grünen in Sachsen-Anhalt. Bei dieser Gelegenheit wird auch die ungelöste Entsorgung der Giftmüll-Deponie im benachbarten Brüchau zur Sprache gebracht.

Juni 2015: Der Rohölpreis WTI liegt inzwischen bei 58,70 USD/barrel.

Juli 2015:  Die 300. Unterstützergruppe der „Korbacher Resolution“ wird eingetragen. Der Zusammenschluss „Gegen Gasbohren“ hat 65 Mitgliedsgruppen. Europaweit gibt es inzwischen über 450 Widerstandsgruppen in 20 Ländern.

USA: Einjährige Future-Kontrakte zu alten Ölpreisen von Mitte 2014 laufen aus. Die damaligen Hochpreise entfallen für die Förderer.

Damit ist die künstliche Stützung der US-Großhandelsgaspreise durch hochpreisige Ölverkäufe nicht mehr aufrechtzuerhalten. Das Märchen vom billigen U.S.-Fracking-Gas wird entlarvt. Auch die Großen der Öl- und Gas-Frackingförderung in den USA kommen in Bedrängnis.

Die Börsenkurse der U.S.-Förderfirmen sind stark gefallen. Bis zur Jahresmitte 2015 sind bereits über 100.000 Jobs entfallen. U.S.- und kanadische Firmen ziehen sich zum Teil aus Europa zurück, um die laufenden Kosten zu senken. Der heftige Widerstand im dicht besiedelten Europa, dessen Bürger um ihr Trinkwasser fürchten, trägt auch dazu bei. Deutschland: Die Entwürfe der Fracking-Erlaubnisgesetze der Bundesregierung sollen nach der Sommerpause erneut beraten werden.

22.06.2015 :   Das EKN bestätigt auch für die Stadt Rotenburg stark erhöhte hämatologische Krebshäufungen.

22./23.08 15: Sechstes Bundestreffen von „Gegen Gasbohren“ in Bielefeld. Befassung mit den Gesetzesentwürfen der Bundesregierung zur gesetzlichen Regelung von Fracking in Deutschland  und Diskussion, Erörterung und ablehnende Stellungnahme zu den darin enthaltenen „Länderöffnungsklauseln“. „Offener Brief an Regierung und Abgeordnete zu Gesetzesvorlagen wurde vereinbart. Erörterung zu den Möglichkeiten, über die Aarhus-Konvention Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen. Vorbereitung zur Teilnahme an Großdemo in Berlin am 10.10.2015 gegen CETA und gegen TTIP.

11.09.2015: Präsentation von GENUK e.V. in Rotenburg zu den Auswertungen des Niedersächsischen Krebsregisters zur SG Bothel und zum Stadtgebiet Rotenburg/Wümme. Beide Gemeinden liegen in langjährigen Erdgas-Fördergebieten.

Es bestätigt sich eine markante Häufung seltener Blutkrebse an zwei „Hotspots“ mit Kohlenwasserstoff-Förderung. Der Verdacht liegt nahe, dass die Förderung der Auslöser dieser Blutkrebshäufungen sein könnte.

 Sept. 2015: Die OPEC erhöht ihre Förderung noch weiter, und drückt den Rohölpreis unter 50 USD/barrel WTI.

Entwicklung der Bohraktivitäten zur Kohlenwasserstoff-Förderung:

  • USA: 836 Türme
  • Kanada: 178 Türme
  • international: 1.140
  • gesamt: 2.154

Ostwestfalen beantragt die „HammGas“, eine Gesellschaft aus PVG und den Stadtwerken Hamm, den Versuch einer Flözgasförderung aus Steinkohlevorkommen (CBM). Es ist geplant, bei Herbern die erste Probebohrung nieder zu bringen. Die BI s vor Ort leisten Widerstand.

Innerhalb der Koalition in Berlin gibt es umfangreiche Abstimmungsgespräche zu den Fracking-Erlaubnis-Gesetzesentwürfen.

Die Abstimmung im Bundestag darüber wird immer weiter bis zum Jahresende hin verschoben.

  • Großdemonstration in Berlin gegen CETA und TTIP mit über

350.000Teilnehmern, darunter auch 22 BI s von GG. Es ist die größte Demo seit den 80er Jahren und völlig friedlich.

Herbst 2015: Die GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt haben, unterstützt von der inzwischen umbenannten BI „Saubere Umwelt & Energie Altmark“, um Informationen zur Giftmülldeponie Brüchau nachgesucht.  Die Antworten der Landesregierung lassen viele Fragen offen.

1.-12.12 2015 Welt-Klimagipfel in Paris, COP 21 195 Nationen vertreten.

Nach zähem Ringen wird ein Abschlussprotokoll erstellt, das die Klima-erwärmung durch den Menschen als Fakt anerkennt und in dem  alle Staaten dem Ziel zustimmen, die Erderwärmung auf weniger als 2 Grad C begrenzen zu wollen.

Details der weiteren Schritte und konkrete Verpflichtungen der Einzelstaaten unterbleiben. Alle Teilnehmer wissen jedoch: Der CO2-Ausstoß muss drastisch reduziert werden. Es keimt Hoffnung, dass die Bundesregierung die Fracking-Erlaubnisgesetze evtl. doch nicht im Bundestag zur Abstimmung bringen wird, weil damit die fossile Verbrennung nicht reduziert würde.

15.12.2015: Die Fracking-Erlaubnisgesetze kommen vor Weihnachten doch nicht mehr in den Bundestag.

Mehrere große U.S.-Förderunternehmen müssen große Teile ihrer Börsenwerte „abschreiben“, da sie ihre Schuldendienste auf die aufgenommenen Kapitalvolumina nicht mehr leisten können.

17.12.2015: Pressemitteilung von GENUK e.V. über den dritten „Hotspot“ von gehäuften Blutkrebsen in Fördergebieten

EKN-Untersuchung und Angaben des Kinderkrebsregisters belegen eine statistisch markante Häufung seltener Blutkrebse in der SG Steimbke und in der Gemeinde Rodewald, einem weiteren langjährigen Förderstandort von Kohlenwasserstoffen. In Rodewald wurden jahrelang riesige Mengen Benzol freigesetzt bei der Aufbereitung von Rohöl. Benzol ist für die Auslösung seltener Blutkrebse bekannt.

23.12.2015:  Die OPEC hat den Rohölpreis bis auf ca. 35 USD/barrel gedrückt. Inzwischen sind durch weitere Stilllegungen von Bohrtürmen in den USA die Kapazitäten um über 70% gegenüber Herbst 2014 zurückgenommen worden. Die stärkste Abnahme erfolgte dabei im Ölbereich, der auch der größere ist. Der weiter verstärkte Kostendruck durch die seit Jahresmitte 2015 noch weiter gesunkenen Rohölpreise hat diese Entwicklung beschleunigt.

Ende Dezember 2015: Der Rohölpreis steht bei 37,30 USD/barrel.

2016

Januar Bohraktivitäten in Nordamerika und weltweit (Anzahl Türme im Einsatz)

  • USA: 664 Türme
  • Kanada: 166 Türme
  • international: 1.095
  • gesamt: 1.925

Der Abbau der eingesetzten Türme in Nordamerika geht mit großer Geschwindigkeit weiter.

Ölpreis: 29,78 USD/barrel WTI

U.S.-Gaspreis Henry Hub Großhandel: 2,40 USD/mmBtu

Januar 2016: Die Flözkohlegasversuchsbohrung von HammGas wird vom Landesbergamt genehmigt.

05.02.2016: Ministerin Rundt aus Hannover besucht das Kreishaus in Rotenburg, nach      der Forderung in einem Offenen Brief von 212 Ärzten im LK Rotenburg, die massiv angestiegenen hämatologischen Krebsfälle aufzuklären.

Die Ministerin sieht zunächst keinen Handlungsbedarf.

Februar 2016: Veröffentlichung nach Überarbeitung „14 Mythen zu Fracking und Kommentare dazu“

Inzwischen sind gesichert  an 3 Förderschwerpunkten in Niedersachsen vermehrte hämatolgische Krebserkranken und Kinderleukämien nachgewiesen:

  • Hemslingen/Söhlingen (SG Bothel) höchste Belastung
  • Stadt Rotenburg
  • Rodewald (SG Steimbke)

Von GENUK e.V. aus werden Gespräche mit dem Gesundheitsministerium in Hannover geführt, mit dem Ziel, eine epidemiologische Studie zur Erforschung der Ursachen für diese Krebshäufungen in niedersächsischen Fördergebieten durchführen zu lassen.

Von der BI Uelzen ist Bernd Ebeling, Wasserbau-Ingenieur, besonders zu erwähnen. Sein Fachwissen und seine Neugier und die Bereitschaft, bei benachbarten BI s bei Bedarf beratend und als facherfahrener Probenehmer von Bodenproben tätig zu werden, wird von BI s in Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen, und auch darüber hinaus, hoch geschätzt. Immer wieder stellt er  bei seiner Tätigkeit auch Unregelmäßigkeiten an Förderanlagen und deren Umgebung fest und fordert die Behörden dazu auf, für Abstellung zu sorgen.

20./21.02.2916: Siebtes Bundestreffen von „Gegen Gasbohren“ in Osnabrück.

Der Zusammenschluss umfasst jetzt 68 BI s

Hauptthemen sind die Abwehr der sogenannten „Freihandelsabkommen“, durch welche ausländische Investoren bei uns Bodenschätze ausbeuten können, auch gegen den Widerstand der Bevölkerung; die Erörterung der Strategien der Bundesregierung zur Durchbringung ihrer „Fracking-Erlaubnisgesetze“ und Vorbereitung entsprechender Gegenmaßnahmen, die Erörterung der Krebshäufungen in bestimmten Fördergebieten für Erdöl und Erdgas in Deutschland, Diskussion um die teilweise Rücknahme der Förderpotentiale aus deutschem Boden durch die BGR.

26./27.02.2016:  Vorbereitungstreffen in Kassel zur Demo am 23.04.16 in Hannover gegen CETA und TTIP unter Teilnahme vieler Gruppen.

26.03.2016: Ostermarsch mit Kundgebung gegen Fracking in Rotenburg/Wümme, unter lebhafter Beteiligung vieler BI s von GG aus der näheren und weiteren Nachbarschaft.

06.04.2016: Der Rohölpreis steht bei 36,40 USD/barrel für WTI.

19.04.2016: Sachsen-Anhalt

Info-Veranstaltung der BI „Saubere Umwelt &. Energie Altmark“ zur Deponie Brüchau, mit Beteiligung der zuständigen Landesbehörden.

23.04.2016: Demonstration in Hannover gegen CETA und TTIP unter Teilnahme zahlreicher Mitglieds-BI s von „Gegen Gasbohren“

24.04.2016: Die Bundesländer sind mehrheitlich gegen Fracking und wollen die Bundesregierung dahin beeinflussen, in Deutschland kein Fracking zu erlauben.

18.05.2016: Eine Umfrage lt. SPIEGEL-Online hat ergeben, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung gegen die Anwendung der Fracking-Technik in Deutschland ist.

Mai 2016: Erfolg in Sachsen-Anhalt. ENGIE Deutschland AG gibt die Genehmigung für die Aufsuchung von Erdgas im Gebiet des „Drömling“ bei Kunrau zurück.

Der hartnäckige Widerstand vor Ort hat Wirkung gezeigt.

Bohraktivitäten in Nordamerika und weltweit (Anzahl Türme im Einsatz)

  • USA: 415 Türme
  • Kanada: 36 Türme
  • international 946
  • gesamt: 1.397

Der Tiefststand der nordamerikanischen Bohr-Aktivitäten zur Förderung von Kohlenwasserstoffen ist erreicht.

Rohölpreis: 48,90 USD/barrel WTI

U.S.-Gaspreis Henry Hub Großhandel: 2,0 USD/mmBtu

Juni 2016: Verabschiedung der Fracking-Erlaubnisgesetze im Deutschen Bundestag. Die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD winkt die Beschlüsse durch, trotz der mehrheitlichen Ablehnung der Anwendung der Frackingtechnik zur Öl und Erdgasförderung in Deutschland durch die Bevölkerung.

Der Rohölpreis hat sich bis auf etwa 50 USD/barrel WTI erholt und die noch verbliebenen nordamerikanischen Förderer haben begonnen, ihre Bohraktivitäten wieder zu verstärken. Zugleich haben sie ihre Kosten und Aufwände stark reduziert, um zu überleben.

Die Bohraktivitäten in Nordamerika nehmen wieder zu.

  • USA: 463 Türme
  • Kanada: 119 Türme
  • international 927
  • gesamt 1.509

Die Versuchsbohrung der HammGas in Herbern ist fast fertig gestellt.

Sommer:

Polen, Thema Kupfer-Leaching

In der Kupfergrube „Rudna“ wird eine Pilotanlage zum Leaching von Kupfer aus dem originalen Gesteinsverbund errichtet, die einen etwa 30 m³ umfassenden Block im Originalgestein probehalber auslaugen soll, nachdem im Labor im Kleinstmaßstab alles gut funktioniert hat.

Sachsen-Anhalt

Weitere Info-Veranstaltung der BI „Saubere Umwelt & Energie Altmark“ in Kakerbeck, wieder mit Vertretern der Landesbehörden und vom inzwischen zu ENGIE Deutschland AG umfirmierten ehemaligen Deponiebetreiber GDF Suez.

Der öffentliche Druck steigt.

Oktober 2016   Schleswig-Holstein

Bewirkt durch die Aktivitäten der BI „Kein CO2-Endlager e.V.“, gemeinsam mit den Gemeinden, Umweltverbänden und anderen Bürgerinitiativen, werden die Aufsuchungsgenehmigungen für das Feld „Sterup“ widerrufen wegen nachgewiesener fehlender finanzieller Leistungsfähigkeit des Genehmigungsinhabers. Somit bleiben von den unter Minister Habeckim Jahr 2013 erteilten Bergbaulizensen inzwischen nur noch drei übrig.

07.10.2016: Gemeinsame schriftliche Stellungnahme von GG und BBU mit Einwendungen zum Antrag „Reststoffaufbereitungsanlage Söhlingen“ von ExxonMobil. Man will auf dem Betriebsplatz Bellen von ExxonMobil an der K 210, südlich von Söhlingen, eine zusätzliche Anlage aufbauen.

In der vielseitigen Stellungnahme werden zahlreiche Mängel im ExxonMobil- Antrag dem LBEG genannt.

08./09.10.2016: Achtes Bundestreffen von „Gegen Gasbohren“ in Quakenbrück.

Der Zusammenschluss umfasst jetzt 74 BI s

Hauptthemen sind:

  • Nach Verabschiedung der „Fracking-Erlaubnisgesetze“ im Juni 2016 – welche Bedeutung, was ändert sich?
  • Gesundheitsgefährdungen durch die Öl- und Gasförderung in Niedersachsen, mit und ohne Fracking,
  • Offener Brief der teilnehmenden BI s an die zuständigen
  • Ministerien der Bundesregierung und alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages – mit der Bitte, die Förderung fossiler Brennstoffe gänzlich einzustellen – unter Verweis auf das Klimaabkommen von Paris.

27.10.2016: Info-Abend der Partei Die Grünen mit GG-Vertretern zu den für Rodewald und Umgebung drohenden Gefahren aus der von Wintershall beabsichtigten Fracking-Ölförderung bei Rodewald-Neudorf.

Schleswig-Holstein      Herbst 2016

Auch die letzten drei Bergbaulizensen von 2013 werden zurückgezogen. Somit sind nun alle Genehmigungen von 2013 aufgehoben. Der massive, gut organisierte Widerstand hat zu diesem Erfolg geführt. Damit verbleibt in Schleswig-Holstein nur noch die Gasförderung im so genannten „Entenschnabel“ und die Ölförderung der DEA (Deutsche Erdöl AG) auf der Mittelplate im Weltnaturerbe Wattenmeer.

10.-19.11.2016: Klimakonferenz in Marrakesch, COP22 1. Folgekonferenz nach Paris Dez. 2015

In dem einen Jahr ist so gut wie noch gar nichts passiert, da die Parteien noch um die jeweiligen zu erfüllenden Verpflichtungen bei der Vermeidung von CO2 streiten. Es wird auf das Folgetreffen im November 2017 in Bonn verwiesen.

Währenddessen fördern die fossilen Energiekonzerne flott weiter.

26.11.2016:  Strategietreffen der BI s von GG in der Region Nördliches Niedersachsen in Rotenburg/Wümme zur Vorbereitung  der für Dezember 2016 erwarteten Öffentlichen Anhörung des LBEG zum Exxon-Antrag „Reststoffaufbereitungsanlage Söhlingen“ und zum angekündigten Besuch der Bundesumweltministerin Hendricks in Rotenburg.

09.12.2016: CBM-Versuchsbohrung der HammGas in Herbern zur Gewinnung von Kohleflözgas aus den Kohlevorkommen ist nicht erfolgreich.

Die Ergiebigkeit bleibt weit unter den Erwartungen.

PVG versucht, die Stadtwerke Hamm zu einer 2. Bohrung zu überzeugen, vergeblich. (die Stadtwerke steigen im Febr. 2017 als Beteiligungspartner aus).

Die aktive Begleitung dieser Vorgänge durch dortige BI s von GG hat auch dazu beigetragen, keine weiterenFehlentscheidungen zu Lasten der öffentlichen Kassen zu treffen.

Herbst  Polen

Dezember 2016: In der Kupfergrube „Rudna“ hat es im Herbst und auch im Dezember mehrere schwere Gebirgsschläge gegeben, mit Toten und Verletzten.

Ob und wie stark die Pilotanlage für das BIOMOre-Verfahren in Mitleidenschaft gezogen wurde, wird nicht veröffentlicht. Anfragen der Lausitzer BI werden von der Landesregierung nicht beantwortet.

20.12.2016: Der Ölpreis steht bei 52,03 USD/barrel WTI

U.S.-Gaspreis Henry Hub Großhandel = 3,13USD/mmBtu

Dezember 2016:  Bohraktivitäten in Nordamerika u. weltweit zur Kohlenwasserstoff-Förderung, Türme aktiv:

  • USA 653
  • Canada 224
  • N.A. gesamt: 877
  • international: 925
  • weltweit gesamt: 1.802

2017           

 11.02. 2017: Die Fracking-Erlaubnisgesetze für die Öl- und Gasförderung in Deutschland treten in Kraft und werden von GG und BBU ablehnend kommentiert.

Februar 2017: Bohraktivitäten in Nordamerika u. weltweit zur Kohlenwasserstoff-Förderung, Türme aktiv:

  • USA 754
  • Canada 341
  • N.A. gesamt: 1.095
  • international  933
  • weltweit gesamt: 2.028

März 2017: In Schleswig-Holstein beginnt ein breites Bündnis von Initiativen und politischen Gruppierungen mit der „Volksinitiative zum Schutz des Wassers in Schleswig-Holstein“, welche nach dem Landesgesetz 20.000 gültige Unterschriften wahlberechtigter Landesbürger erfordert. Die Volksinitiative fordert, dass künftige Lizenzen für die Förderung von Kohlenwasserstoffen rechtssicher ausgeschlossen werden sollen, um das Wasser zu schützen.

01.03.2017:  Das LBEG berichtet über geheim durchgeführte Langzeit-Immissions-messungen in 2015/2016 im Raum Söhlingen. Ergebnis: „Keine signifikanten Ergebnisse bei der Messung von Luftbelastungen mit Benzol und Quecksilber“. Bei Durchsicht der Grafiken zur Immissions-erfassung zeigt sich ein besonderes Merkmal: Die Benzolwerte schwanken periodisch über die Zeit bei den Langzeitmessungen, die auf Grund der Messweise kurzfristige Spitzenbelastungen tendenziell einebnen. Bewohner von Söhlingen haben den Verdacht, dass im Messzeitraum keine Fackelarbeiten erfolgt sind und dass dadurch das Bild geschönt wurde.

März 2017:  GENUK e.V. spricht Empfehlungen aus, wie eine epidemiologische Studie strukturiert sein sollte, damit ihre Ergebnisse aussagekräftig sind.

Im niedersächsischen Gesundheitsministerium ändert man das Design zu der Durchführung einer „Abstandsstudie“ um. Den Auftrag erhält die UNI München. Titel: “Zusammenhang von hämatologischen Krebserkrankungen und der wohnlichen Nähe zu Schlammgruben (Verdachtsflächen) und zu Anlagen der Kohlenwasserstoffförderung in Niedersachsen“.

Polen/Sachsen, Projekt BIOMOre-Leaching von Kupfer

Es ist erstaunlich ruhig um das Projekt geworden, in der Lausitz tut sich gar nichts mehr.

 25.03.2017: Vorbereitungstreffen von GG in Rotenburg vor der verschobenen Öffentlichen Anhörung des LBEG  zum Exxon-Antrag „Reststoffaufbereitung Söhlingen“ und Schulung.

Anfang 2017  Schleswig-Holstein:

Die BI „gegen CO2-Endlager verfolgt die Planungen für ein LNG-Terminal an der Schleswig-Holsteinischen Küste in Brunsbüttel mit großem Interesse, findet aber keinen rechten Ansatz, um effektiv dagegen vorgehen zu können. Food and Water Europe in Deutschland vertreten durch Andy Gheorghiu, hat die Entwicklung bezüglich LNG in Europa schon länger verfolgt und informiert die Mitglieder von GG regelmäßig über aktuelle Infos, die er zusammenträgt.

 April 2017:  Veröffentlichung nach Überarbeitung:

„15 Mythen zu Fracking und Kommentare dazu“

 04.-07.04.2017:  Öffentliche Anhörung des LBEG in der SG Bothel zum Antrag von ExxonMobil, auf dem Betriebshof in Bellen eine neue Reststoff-Aufbereitungsanlage für Anlagenteile und Stoffe aus der Öl- und Gasförderung errichten zu wollen. 140 Einwände sind zu besprechen. Die Vertreter des Antragstellers geben während der mehrtägigen Anhörung ein denkbar schlechtes, von ungenügendem Wissen geprägtes Bild ab. Die Antragsgegner sind gut vorbereitet und decken mehrere bedeutende Schwachstellen und nicht beachtete Sicherheitsregeln auf. Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist sehr lebhaft, zeitweise nehmen bis zu 80 Personen teil. Durch den großen Umfang der eingereichten Einsprüche dauert die Anhörung drei volle Tage.

12.04. 2017  Sachsen-Anhalt, Schlammgrube Brüchau:

Eine weitere Veranstaltung der BI „Saubere Umwelt & Energie Altmark“ in Kalbe zur Bewirkung politischer Entscheidungen, dass diese giftbelastete Deponie mit vielen to Quecksilber und anderen Giften, die bereits das Grundwasser um die Deponie kontaminiert haben, endlich vollständig entsorgt und nicht nur abgedeckt wird. In der Nachbarschaft wurden schon auffällig viele Erkrankungen unter den Anwohnern  festgestellt.

 15.04.2017:  Ostermarsch und Kundgebung gegen Fracking in Rotenburg/Wümme unter lebhafter Beteiligung vieler BI s von GG aus der Nachbarschaft und aus der Region.

15.04.2017: Der Ölpreis steht bei 52,88 USD/barrel WTI

U.S.-Gaspreis Henry Hub Großhandel = 3,0 USD/mmBtu

 29.04.2017: Neuntes Bundestreffen in Verden

Der Zusammenschluss umfasst 74 BI s

Hauptthemen sind:

  • Anwendung der Bergschadensvermutung gemäß dem Neuen Fracking-Regelungspaket am Beispiel Langwedel
  • Umfang/Bedeutung der UVP im Genehmigungsprozess von Frackingmaßnahmen
  • Gefährliche Rückstände aus der Erdgas/Erdölförderung
  • Erfahrungsbericht zur Anhörung ExxonMobil am 04.04.2017
  • Rolle des Gesundheitsschutzes im Kampf gegen Fracking
  • Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zu Aktionen im Widerstand gegen Fracking-Aktivitäten in Deutschland
  • Gemeinsame PM mit dem BBU

06.05.2017: Neue Untersuchungen zur Trinkwasserschädigung durch Fracking werden aus den USA bekannt. Brunnenschädigungen sind im Förderstaat Pennsylvania, aber auch in anderen US-Staaten mit Fracking-Förderung, ein Massenproblem. Auch in Deutschland wäre Ähnliches zu erwarten.

10.05.2017: Sie Regionalgruppe Rotenburg der internationalen Ärzte IPPNW, fordert zwingend, Konsequenzen aus der rebsclusteruntersuchung im Raum Rotenburg/Wümme zu ziehen. GENUK e.V. fordert im Verbund mit GG eine umfassende Untersuchung der Hintergründe der gehäuft aufgetretenen Krebsfälle durch die Landesregierung bzw. eine beauftragte Landesbehörde von Niedersachsen. Das Verhalten der Landesregierung lässt erkennen, dass sie kein gesteigertes Interesse hat, die Gründe für diese Krebsfälle zu erkunden. GENUK e.V. ist mit der Landesregierung NDS weiter im Gespräch.

17.05.2017:  Der Ölpreis steht bei 49,82 USD/barrel WTI

22.05.2017: EuGH-Urteil zur Gründung der Europäischen Bürgerinitiative „Stop-TTIP“, die von der EU-Kommission verboten worden war, liegt vor:

 „Das Gründungsverbot war rechtswidrig“.

Juni 2017:  Das Klima-Abkommen von Paris vom Dezember 2015, dem Vertreter von 195 Ländern zugestimmt hatten, ist inzwischen von 75 Prozent aller Unterzeichnerländer ratifiziert worden. Die USA, der weltweit zweitgrößte Klimaschädiger, haben ihre Zusage jedoch unter Präsident Trump annulliert. Auch der türkische Präsident Erdogan hat die Absicht erklärt, das Abkommen nicht ratifizieren zu wollen.

 Veröffentlichung nach Überarbeitung:

„16 Mythen zu Fracking und Kommentare dazu“ Version 4-20.1

Schleswig-Holstein:

Die DEA (Deutsche Erdöl AG) beantragt 3 neue Erdölförderbohrungen im Weltnaturerbe und Naturpark Wattenmeer im Bereich Mittelplate vor der Küste Schleswig-Holsteins. Die Förderbohrungen sollen von Pontons aus niedergebracht werden, was eindeutig rechtswidrig ist. Die BI gegen CO2 Endlager, im Verbund mit anderen Organisationen, leistet erbitterten Widerstand und macht zusammen mit Greenpeace eine große Öffentlichkeitskampagne gegen das Vorhaben.

18.06.2017: Treffen der NRW-Initiativen von GG in Hamm

Die NRW-Initiativen vernetzen sich landesweit für eine schnelle Energiewende, statt fossiler Energieträger

Juli 2017: Das niedersächsische Gesundheitsministerium vergibt noch eine weitere Studie zum „Human-Biomonitoring“ (HBM) an die UNI Erlangen-Nürnberg. Titel: “Human-Biomonitoring (HBM) in der Allgemeinbevölkerung in der Nachbarschaft der Kohlenwasserstoff-Förderung in Niedersachsen“. Quecksilberwerte und Benzol in der Luft  und im Urin von Testpersonen sollen in 2 Zeiträumen von je 2 Wochen im Juli und Oktober 2018 erfasst und ausgewertet werden.

Für die Erfassung in der Umgebungsluft werden ORSA-Sammler eingesetzt.

 

22.07.2017: Der Ölpreis steht bei 46,43 USD/barrel WTI

19.08.2017: U.S.-Gaspreis Henry Hub Großhandel = 2,89USD/mmBtu

28.08.2017:  Der Ölpreis steht bei 47,96 USD/barrel WTI

August 2017: Bohraktivitäten in Nordamerika u. weltweit zur Kohlenwasserstoff-Förderung, Türme aktiv:

  • USA 940
  • Kanada 217
  • N.A. gesamt: 1.157
  • International: 959
  • weltweit gesamt: 2.116

Die Zahl der in Nordamerika im Einsatz befindlichen Bohrtürme hat etwa 50% der Kapazitäten vom Sept. 2014 erreicht und weitere Wiederinbetriebnahmen von Bohrtürmen sind im August ausgeblieben.

31.08.2017 : Sachsen-Anhalt

Weitere Veranstaltung in Kalbe durch die örtliche BI finden statt, um den Druck auf die Landesregierung und deren Behörden hoch zu halten, zur Deponie Brüchau eine Entscheidung zur Sanierung zu fällen. Die Landesbehörden versuchen weiterhin, durch neue Gutachten Zeit zu schinden.

01.09.2017:  Die Korbacher Resolution von 2013 wird inzwischen von 326 Gruppen unterstützt.

22.09.2017:    U.S.-Gaspreis Henry Hub Großhandel = 2,97USD/mmBtu

Der Ölpreis steht bei 50,29 US

23.09.2017: Bohraktivitäten in Nordamerika:

Die Wiederinbetriebnahme weiterer Bohrtürme in Nordamerika ist definitiv unterbrochen, auch im September 2017 sind keine weiteren Bohrtürme dazugekommen.

November 2017: Klimakonferenz in Bonn, COP23 2. Folgekonferenz nach Paris Dezember 2015

Auch im zweiten Jahr ist so gut wie noch gar nichts passiert, da die Parteien noch um zu erfüllende Pflichtanteile bei der Vermeidung von CO2 streiten. Es wird am Abschlusstag von „großen Fortschritten“ berichtet und auf das Folgetreffen in Kattowitz im November 2018 verwiesen.

Währenddessen fördern die fossilen Energiekonzerne flott weiter.

23.12.2017:  Die BI Saubere Umwelt & Energie Altmark wendet sich wegen der Giftmüllgrube Brüchau an die Öffentlichkeit, da die dringend notwendige Sanierung der Bohrschlammgrube von den zuständigen Landesbehörden in Sachsen-Anhalt immer weiter verzögert wird.

2018

06.03. Schleswig-Holstein:

Die DEA zieht ihre entsprechenden Anträge für neue Ölförderung aus dem Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer zurück.

März 2018: Veröffentlichung nach Überarbeitung:

„16 Mythen zu Fracking und Kommentare dazu“ Version 4-20.4

13.03.2018: Veröffentlichung der 5. Auflage des COMPENDIUMs von CHP New York

17.05.2018: Der Ölpreis (WTI) steht inzwischen bei 66,60 USD/barrel.

29.05.2018: Die Vertreter der Volksinitiative zum Schutz des Wassers in Schleswig-Holstein übergeben der Landesregierung 42.000 Unterschriften, 20.000 waren notwendig. Ein großer Erfolg.

30.05.2018: Das LBEG genehmigt „mit Auflagen“ die überarbeiteten Anträge von ExxonMobil zur „Reststoffaufbereitungsanlage Söhlingen“, ohne die Unterlagen erneut zur Prüfung zu veröffentlichen, oder eine erneute Anhörung. Das wird von den Einreichern der Einwände scharf kritisiert.

19.06.2018: Ein zwischen der Kieler Regierungskoalition und den Vertretern der Volksinitiative zum Schutz des Wassers abgestimmter Gesetzentwurf wird überraschend geändert und in den Landtag eingebracht und beschlossen. Dadurch wird der vorher abgestimmte Entwurf in seiner beabsichtigten Wirkung wertlos.

Die Regierungskoalition ignoriert schlicht die mehr als 42.000 Unterschriften. Somit wird das Ziel der Volksinitiative u.a. für mehr Transparenz und zur Verbesserung des Grundwasserschutzes bisher nicht umgesetzt.

Daraufhin beschließen die Träger der Volksinitiative den Druck auf die Landesregierung von Schleswig-Holstein durch ein künftiges „Volksbegehren“ zu verstärken, für das in 6 Monaten 80.000 Unterschriften gesammelt werden müssen.

Juni 2018: Polen/Sachsen Projekt,“BIOMOre – alternatives Bergbaukonzept“

In der Fachpresse erscheint ein Bericht zu BIOMOre-Leaching und den Pilotversuchen in der Kupfergrube „Rudna“ in Polen. Die Pilotversuche seien mit ermutigenden Ergebnissen abgeschlossen worden. Nunmehr werde von den Projektpartnern im Rahmen von „HORIZON 2020“ überall in der EU nach geeigneten Vorkommen gesucht, die für den konventionellen Stollenbergbau nicht wirtschaftlich genug – aber für die Leaching-Förderung aussichtsreich seien.

Die Kupfergewinnung unter der Lausitz mittels BIOMOre habe man allerdings nach nochmaliger Prüfung aufgegeben, weil die gewinnbaren Mengen an Kupfer nicht lohnend genug seien.

In Brüssel schwärmt man weiter von dieser Methode als „dem“ neuen Weg, an seltene Rohstoffe heranzukommen. Versuche mit anderen Rohstoffen werden aktiv weiter durchgeführt.

 

Sommer: Sachsen-Anhalt, Schlammgrube Brüchau

Gespräche von BI-Vertretern mit den Vertretern aller Parteien im Landtag in Magdeburg und Demos vor dem Landtag, Mobilisierung des Senders MDR in dieser Angelegenheit.

Die gesamte Entwicklung wird von Bernd Ebeling eng begleitet und von ihm auch immer wieder Beratung gegeben. An der erfolgversprechenden Entwicklung, hin zur Beseitigung, hat Bernd Ebeling maßgeblich Anteil, aber die Landesbehörden leisten zäh hinhaltenden Widerstand, obwohl sogar aus den Mitteln für die Wiedervereinigung und Beseitigung von „Altlasten“ noch hinreichend Geld da wäre, um die vollständige Beseitigung zu finanzieren.

03.08.2018: Schleswig-Holstein, LNG-Brunsbüttel

Ein aktueller Hilferuf per mail aus den USA von einem dort von Fracking-Aktivitäten Betroffenen schafft die Basis für die BI gegen CO2-Endlager zusammen mit Food & Water Europe, Andy Gheorghiu, ein Treffen in Brunsbüttel zu veranstalten, an dem auch die BI Umweltschutz Unterelbe teilnimmt. Bei diesem Treffen wird das KLIMABÜNDNIS gegen LNG (KGL) gegründet, dem sich auch der BUND Dietmarschen und Fridays for Future und weitere Partner anschließen.

Jetzt ist man handlungsfähig.

August 2018: Die SG Bothel legt beim niedersächsischen Oberverwaltungsgericht in Lüneburg Widerspruch gegen die Genehmigung des LBEG zum Antrag ExxonMobil „Reststoffaufbereitungsanlage Söhlingen“ ein.

September 2018: Bohraktivitäten in Nordamerika u. weltweit zur Kohlenwasserstoff-Förderung, Türme aktiv:

  • USA 1055
  • Kanada 226
  • N.A. gesamt: 1.281
  • International: 1.008
  • weltweit gesamt: 2.289

04.09.2018: Sachsen-Anhalt

Sondersitzung der Landesregierung in Gardelegen mit Ankündigung des Ministerpräsidenten Haseloff, man werde ein positives Ende der Angelegenheit „Brüchau“ erleben.

November 2018: Klimakonferenz in Kattowitz, COP24 3. Folgekonferenz nach Paris Dez. 2015

Es wird noch immer um Regelungen und Einzelverpflichtungen der Länder bei der Vermeidung und bei der Geschwindigkeit des Rückbaus der fossilen Nutzung gerungen. Die Länder mit großen Kohlevorkommen, wie Polen und Indien wollen Sonderlösungen erzielen, um ihre Wirtschaft weiter mit Kohlestrom zu versorgen. Die hohe Atmosphärenschädigung durch große Mengen unverbrannt entweichenden Methans wird weiterhin nicht thematisiert.

Unmittelbar vor der Konferenz wird ein Sonderbericht des UN-Klima-Pannels veröffentlicht, der ohne Beschönigung darlegt, dass die Situation unbedingtes Handeln der Völker erfordert. Bis zur nächsten Konferenz in Madrid im Dezember 2019 sollen alle Länder konkrete Planungen und nachprüfbare Schritte vorlegen.

Es wird ein Zertifikate-Handel diskutiert.

30.11.2018: Die UNI München legt das Ergebnis ihrer Untersuchung zu hämatologischen Krebserkrankungen im Zusammenhang der wohnlichen Nähe zu Bohrschlamm-Verdachtsflächen und Anlagen der Kohlenwasserstoffförderung vor.

„Kein Zusammenhang zwischen Kohlenwasserstoffförderung und hämatologischen Krebserkrankungen. Aber – den auffälligen Befunden für Wohnnähe zu Standorten der Erdgasförderung und hämatologischen Krebserkrankungen, insbesondere in Rotenburg, sollte weiter nachgegangen werden“.

Da die Ergebnisse sich nicht mit der Lebenswirklichkeit decken, fordern GENUK e.V. und andere weitergehende Untersuchungen.

03.12.2018: Das LBEG weist den Widerspruch der SG Bothel zurück und genehmigt ExxonMobil den Sofortvollzug der Bauarbeiten am genehmigten Objekt „Reststoffaufbereitungsanlage Söhlingen“.

2019

31.01.2019:  Schleswig-Holstein, LNG Brunsbüttel

Trotz mannigfacher Widerstände wird vom Land und vom Bund das LNG-Projekt weiter voran getrieben. Die BI gegen CO2-Endlager e.V. ist anerkannte Umweltvereinigung und nimmt an diesem Tag am Scoping-Termin zu dem LNG-Projekt teil. In Abstimmung mit dem Klimabündnis gegen LNG kann sie wichtige Forderungen durchsetzen, die in die Anforderungen an die UVP einfließen.

Februar 2019: Schleswig-Holstein, LNG Brunsbüttel

Mehrere Bürgergespräche mit der GERMAN LNG in Brunsbüttel werden von der BI gegen CO2-Endlager und anderen Vertretern geführt, um deutlich zu machen, dass keine Genehmigungsfähigkeit vorliegt.

Fridays for Future nimmt, in enger Zusammenarbeit mit der DUH und dem Klimabündnis gegen LNG, öffentlich Stellung gegen das Terminal-Projekt und spricht Ministerpräsident Günther von S-H in der Angelegenheit an.

10.03.2019: Veröffentlichung nach Überarbeitung:

„16 Mythen zu Fracking und Kommentare dazu“ Version 4-20.6

Frühjahr: Brandenburg

Der Widerstand in Brandenburg gegen die Erdgasförderung in ausgewiesenen Urlaubs- und Erholungsgebieten mit vielen Gewässern formiert sich, neue BI s bilden sich und werden Mitglieder im Zusammenschluss „Gegen Gasbohren“.

Frühjahr: Schleswig-Holstein, LNG Brunsbüttel

Die Bundesregierung, vertreten durch Minister Altmeier, treibt das LNG-Terminal Projekt weiter voran und erleichtert die Anbindung von LNG-Anlandeplätzen an das bestehende Erdgasleitungsnetz über einen Beschluss des Bundestages, dass die Anbindungskosten zu 90 Prozent auf die Erdgas-Endkunden abgewälzt werden dürfen.

Darüber hinaus möchte die Landesregierung von S-H das Projekt Brunsbüttel mit 50 Millionen Euro fördern. Weitere 50 Millionen Euro werden vom Bund bereitgestellt.

18.03.2019: Schleswig-Holstein, LNG Brunsbüttel

Das Klimabündnis gegen LNG erhebt gegenüber der Bundesregierung schriftlich Einspruch gegen die Gesetzesänderungen zur Begünstigung der Schaffung einer LNG-Infrastruktur an der deutschen Nordseeküste

 

13-.14.04.2019: Zehntes Bundestreffen in Loccum

Der Zusammenschluss umfasst inzwischen 80 Mitglieder.

Erarbeitung und Verabschiedung der „Loccumer Resolution“ zur zügigen Beendigung der Förderung von Kohlenwasserstoffen in Deutschland.

                            www.gegen-gasbohren.de/loccumer-resolution/

15.04.2019     Schleswig-Holstein

Die Deutsch Umwelthilfe (DUH) veröffentlicht ein Gutachten zum Projekt LNG Brunsbüttel, aus dem eindeutig hervorgeht, dass das Vorhaben nicht genehmigungsfähig ist. Durch dieses Gutachten wird der Widerstand in Schleswig-Holstein gegen das LNG-Terminal-Projekt Brunsbüttel wesentlich gestärkt. Doch die Findungen und Bewertungen sind auch auf andere LNG-Projekte übertragbar.

29.04.2019: Sachsen-Anhalt

Sitzung der „Kalbe-Gesprächsrunde“ zum Fall Brüchau und erstmals die Andeutung der Möglichkeit der „Auskofferung“ zur Beseitigung.

17.05.2019: Der Ölpreis(WTI) steht inzwischen bei 61,99 USD/barrel.

20.06.2019: Sachsen-Anhalt

Landtagsdebatte in Magdeburg zur Giftmüllgrube Brüchau. Ein vorgelegter Antrag wird fraktionsübergreifend angenommen: „Schließen und vollständige, nachhaltige Sanierung der bergbaulichen Abfallentsorgungsanlage Brüchau“. Die Ministerien Wirtschaft und Umwelt sind angewiesen, den Landtagsbeschluss umzusetzen.

Jetzt heißt es für die BI Saubere Umwelt & Energie Altmark, unter ihrem Vorsitzenden Dr. Christfried Lenz, darauf zu achten, dass der Beschluss des Landtages auch zügig umgesetzt wird.

Juni 2019:  6. Auflage des COMPENDIUMs von CHP, New York wird veröffentlicht und die Autoren erklären unzweideutig nach dem Vorliegen hunderter Berichte und Untersuchungen aus den USA und Kanada: „Eine Fracking-Förderung von Kohlenwasserstoffen ist nicht möglich, ohne die Gesundheit der Anwohner zu beeinträchtigen“.

09.08.2019:  Der 12. Senat des OVG in Lüneburg stellt die aufschiebende Wirkung der Klage der SG Bothel gegen die „Reststoffaufbereitungsanlage Söhlingen“ wegen Verfahrensfehlern wieder her und befindet zugleich, dass ihm neben der Klage der SG Bothel auch noch weitere vorliegen und dass der Vorgang ohne Eile sorgsam geprüft werden muss.

August 2019:  Bohraktivitäten in Nordamerika u. weltweit zur Kohlenwasserstoff-Förderung, Türme aktiv:

  • USA 934
  • Kanada 140
  • N.A. gesamt: 1.074
  • International: 1.139
  • weltweit gesamt: 2.212

02.09.2019: In Schleswig-Holstein startet ein „Volksbegehren zum Schutz des Wassers“. Ziele: Unternehmenstransparenz, besserer Wasserschutz und Haftung von Ölkonzernen für Schäden.

Die Landtagsmehrheit lehnt auch ein Fracking-Verbot im Landeswasserrecht ab. Die Volksinitiative hat deshalb die Landesregierung verklagt.

Mündliche Verhandlung vor dem Landesverfassungsgericht am 01.10.2019.

20.09.2019: Veröffentlichung nach Überarbeitung:

„16 Mythen zu Fracking und Kommentare dazu“ Version 4-20.8

Herbst: BI s aus dem Landkreis Verden, die meisten Mitglieder von GG, versuchen        den direkten Dialog mit der Landesregierung Niedersachsen, um ihren Forderungen zum Schutz des Grundwassers Nachdruck und Gehör zu verleihen und wiederholt auf die gesundheitliche Gefährdung der Bevölkerung durch die Erdgasförderung aufmerksam zu machen. Der Wirtschaftsminister Althusmann hört ihnen zwar zu, macht jedoch keinerlei Zugeständnisse.

Die BI-Vertreter führen auch weitere Gespräche mit dem LBEG, um den Schutz der Gesundheit der Anwohner von Förderplätzen mehr Beachtung zu verschaffen und bezweifeln die Sinnhaftigkeit der bisherigen Messungen, da Krebshäufungen nachgewiesen sind und um die Förderplätze herum erhöhte Gehalte an Benzol und Quecksilber im Boden gefunden wurden.

Sie drängen gegenüber dem LBEG auf erneute Emissionsmessungen. Zu den von ihnen erwarteten unabhängigen Messungen geben sie dem LBEG eine Wunschliste mit. Das LBEG überlegt, in 2020 solche Messungen durchzuführen.

Herbst: Sachsen-Anhalt, Schlammgrube Brüchau

Die Landesbehörden, federführend das Landesbergamt stellen umfangreiche Untersuchungen an, um den Schadensumfang und den Aufwand zu ermitteln. Inoffiziell sickert durch, dass die „Abdecklösung“ bei der die Gifte in der Grube bleiben und nur von oben abgedeckt werden sollen, von den Behörden noch immer als die zu bevorzugende Variante angesehen wird, obwohl ja die Schädigung des Grundwassers bereits dokumentiert ist.

24.10. 2019: Schleswig-Holstein

Die jetzige Wintershall-Dea Deutschland AG stellt erneut Anträge, um im Wattenmeer vor Schleswig-Holsteins Küste in der Mittelplate bohren zu dürfen.

Die BI gegen CO2-Endlager weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass auch diese Bohrvorhaben das Weltnaturerbe Wattenmeer gefährden und daher nicht genehmigungsfähig sind. Zum Thema „Sicherheit“ verweist die BI darauf, dass die DEA im Zusammenhang mit der Erdöl- und Erdgasförderung mindestens 98 Unfälle in S-H verursachte und auch im Rahmen von Konsortien am BlowOut-Geschehen in der Nordsee beteiligt war.

In 2019 sei bekannt geworden, dass Wintershall-Dea in Emlichheim in NDS bis zu 220 Millionen Liter Lagerstättenwasser im Untergrund verloren hat, weil eine Bohrung undicht war und Hinweisen darauf jahrelang nicht nachgegangen wurde.

November 2019: Der Abschlussbericht der Human-Biomonitoring (HBM)-Studie wird  vorgelegt. Das Team der Universität Erlangen-Nürnberg schlussfolgert nach der Auswertung der gesammelten Daten zwischen Hemsbünde und Hemslingen/Söhlingen und den Vergleichsuntersuchungen im Nordkreis ohne Förderung, dass es keine spezifische Belastung durch die Förderung für Anwohner gibt. Untersucht wurden ORSA-Passiv-Sammler und Urinproben verschiedener Probanden, Raucher und Nichtraucher. (Urinproben auf Quecksilber und Benzol).

Die Förderindustrie sieht sich entlastet.

06.12.2019: Der Ölpreis (WTI) steht inzwischen bei 56,32 USD/barrel.

06.12.2019: Das Landesverfassungsgericht von Schleswig-Holstein gibt bekannt, dass das von der Volksinitiative zum Schutz des Wassers geforderte Verbot von Fracking und das Verbot des Verpressens von Lagerstättenwasser als Ergänzung des Landeswassergesetzes unzulässig ist.

Dadurch steigt die Bedeutung des im September 2019 gestarteten Volksbegehrens zum Schutz des Wassers. Das Begehren wird  weitergeführt, um das Thema Transparenz voran zu bringen, damit Leben und Gesundheit der Bevölkerung – aber auch der Feuerwehrleute, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzmitarbeiter – besser geschützt werden können. Bisher weigern sich CDU, FDP und Grüne im Landtag, für eine Öffnung der Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse der Förderunternehmen im Ereignisfall zu stimmen und so die nötige Transparenz bei Bedarf herzustellen.

06.12.2019: Sachsen-Anhalt; Schlammgrube Brüchau

Die BI Saubere Umwelt & Energie Altmark fordert nach UIG beim Landesbergamt Akteneinsicht, da nichts verlautbart wird, trotz umfangreicher Untersuchungen in 2018 und 2019.

15.12.2019    Klimakonferenz in Madrid, COP25 4. Folge-Konferenz nach Paris Dezember 2015:

Im Abschlussbericht, nach langen zähen Verhandlungen, steht, dass die Lage unverkennbar ernst sei, da die Erderwärmung sich beschleunige. Zudem habe man 10 neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel zur Kenntnis genommen. Insgesamt wird das Ergebnis als wenig befriedigend von den Fachjournalisten kommentiert, die darauf aufmerksam machen, dass mit jedem weiteren verzögerten Jahr die dann notwendigen Schritte um so einschneidender sein müssen, um die Zeit einzuholen.

17.12.2019:  Der Bundesverband BVEG der Förderunternehmen verlautbart, dass er in 2020 eigene Emissionsmessungen an 70 Standorten in NDS durchzuführen beabsichtigt. Die betroffenen Gemeinden würden informiert, wenn die Planungen entsprechend abgeschlossen sein würden. Damit wird das Vorhaben von LBEG mit BI s der betroffenen Gebiete für 2020 unterlaufen oder gedoppelt.

Dezember 2019: Die BI s des Landkreises Verden haben beim Leiter des LBEG, Herrn Sikorski, nachgefragt, was diese Absichtserklärung des BVEG zu bedeuten hat.

Dezember 2019: Schleswig-Holstein und Niedersachsen, LNG-Terminal-Projekte

Bis jetzt ist keine Investitionsentscheidung für den LNG-Terminal Brunsbüttel gefallen. Auch der bereits Anfang 2019 angekündigte Antrag dazu ist bisher nicht gestellt worden. Dem DUH-Gutachten bezüglich der Zulässigkeit zufolge sind auch die beiden geplanten LNG-Terminals in Stade und Wilhelmshaven nicht zulässig.

Dezember 2019: Klimawandel

Die Bundesregierung unter Merkel kündigt an, ihre laufenden Pläne nochmals zu überprüfen, nachdem von allen Seiten auf mehr Tempo bei der Umstellung auf regenerative Energien gedrängt wird.

Dezember 2019: Bohraktivitäten in Nordamerika u. weltweit zur Kohlenwasserstoff-Förderung,

Türme aktiv:

  • USA 799
  • Kanada 138
  • Nord Amerika gesamt: 937
  • International: 1.096
  • weltweit gesamt: 2.038

Die Zahl der in Nordamerika im Einsatz befindlichen Bohrtürme hat in 2019 kontinuierlich abgenommen. Im September 2018 waren schon wieder 1.281 Türme im Einsatz gemeldet.

2020

Die Studienleiter der UNI Nürnberg-Erlangen erläutern den Bürgern in Bothel die Ergebnisse der HBM-Studie. Die Besucher der Veranstaltung sind unzufrieden. Sie stellen sich die Frage, ob denn diese Arbeit tatsächlich bei der Suche nach den Gründen für die gehäuften seltenen Blutkrebsfälle in den Förderschwerpunkten hilfreich sein kann. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird von Frau Dr. Sybille Zielke vom Gesundheitsministerium verlautbart, dass das LBEG in 2020 eine gemeinsame Emissionsmesskampagne mit den Förderunternehmen durchführen werde, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Vertreter der BI s im LK Verden sind über diese Information sehr verärgert und warten nun umso dringender auf eine offizielle Stellungnahme des LBEG.

13.01.2020: Sachsen-Anhalt, Schlammgrube Brüchau

Die BI Saubere Umwelt & Energie Altmark fragt beim zuständigen Minister Willingmann schriftlich nach, zusammen mit dem BUND Kreisgruppe Salz-wedel und Besorgten Bürgern aus Brüchau und Kakerbeck.

Noch immer sei das Auskunftsersuchen vom 06.12.2019 unbeantwortet.

Sie erhält die Antwort, dass im Frühjahr 2020 die Behörden ein abschließendes Konzept vorlegen werden.

16.01.2020: Der Rohölpreis steht bei 58,09 USD/barrel für WTI

17.01.2020: Bohrtürme im Einsatz in Nordamerika

Seit Anfang Januar 2020 ist eine rapide Zunahme zu verzeichnen. In nur 2 Wochen werden 159 Bohrtürme mehr im Einsatz gemeldet. Die meisten Türme werden bei Öl eingesetzt, vorwiegend in Kanada.

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