Folgendes haben wir auf der Seite www.peak-oil.com gefunden!
Der New York Times liegen interne Dokumente der Environmental Protection Agency (EPA) vor, die sich mit den Auswirkungen der Förderung von „Natural Gas“ (Schiefergas) per sogenanntem „Fracking“ auf die Umwelt befassen. Bei dieser Fördermethode werden große Mengen Wasser versetzt mit Chemikalien in den Boden gepresst, um in kleineren Mengen vorkommenden Gas-Reserven in Steinschichten herauszupressen und herauszulösen. Das Gas wird gefördert, die Lösung (unvollständig) wieder abgepumpt. Diese Technik die insbesondere in den USA eingesetzt wird, erlaubt es völlig neue Gas-Vorkommen zu nutzen und führte in den vergangenen Jahren zu einem neuen Gas-Boom. Allein in Pennsylvania stieg die Zahl der Förderstellen von 36.000 im Jahr 2000 auf heute 71.000, in den USA gesamt gibt es inzwischen 493.000 solcher Anlagen. Da Gas „sauberer“ verbrennt als Erdöl und Kohle wird der Ansatz als Umweltschutz verkauft, auch wenn er es offensichtlich nicht ist, wie die NYT berichtet:
Der GAU aus der Erde
Denn mit dem Gas und der ins Erdreich verpressten Lösung werden auch Stoffe ausgespült, die radioaktiv sind. So ist beispielsweise von Radium die Rede. Damit ist das „Wasser“ radioaktiv kontaminiert. Die Verschmutzungswerte erreichen laut NYT teilweise ein hundert- oder gar tausendfaches von dem, was gesetzlich erlaubt ist. Die Hälfte dieser Flüssigkeiten wurden in den Jahren 2008 und 2009 zu Wasseraufbereitungsanlagen gefahren, die aber nur unzureichend dafür ausgerüstet sind, radioaktive Elemente aus dem Wasser zu filtern. Deshalb wurde offenbar ein Großteil der Flüssigkeiten in Flüsse geleitet, darunter auch oberhalb von Trinkwasseranlagen.
Die Suche nach neuen Energiequellen führt offenbar dazu, dass Risiken ausgeblendet werden. Die NYT spricht auch davon, dass die Förderstellen die Luftbelastung erhöhen, zitiert werden Ärzte, die von erhöhten Asthma-Raten sprechen.
In den USA ist die Regulierung der Firmen sehr lax. Der NYT-Artikel spielt deshalb insbesondere darauf an, die Überwachung der Firmen nicht nur sich selbst zu überlassen, sondern staatliche Regelungen zu finden, dass die Abwässer ordentlich gereinigt werden. Fraglich ist jedoch bei dem Boom, dem Schiefergas vorhergesagt wird und bei den Mengen, die an Abwässern anfallen, Überwachung allein hilft. Hauptproblem bei der Ausspülung radioaktiver Stoffe aus dem Erdinneren und deren Verbreitung über das Wasser auf der Erdoberfläche ist, dass radioaktive Substanzen sich über den Wasserkreislauf und die Nahrungsketten auf dem gesamten Globus verbreiten können. Die kriminelle Energie ist bei den Verdienstmöglichkeiten groß genug, sich nicht um Umweltauflagen zu scheren. „Es ist billiger, Abwasser wegzuschütten, als es aufzubereiten“ wird der ehemalige Chef der Umweltbehörde EPA zitiert.
Quelle:
http://www.peak-oil.com/2011/02/schiefergas-und-radioaktivitaet/
Anmerkung:
- Wenn man bedenkt, dass es in den USA sogar Grenzwerte für radioaktive Stoffe im Grundwasser und Trinkwasser gibt, sind die uns schon mal einen Schritt voraus. In Deutschland gibt es für natürliche Radioaktivität keine Grenzwerte.
- Es wird angemerkt, dass die Regulierung in den USA sehr lasch sei. Das ist aber in Deutschland nicht anders. Auch hier kontrolliert sich die Industrie selber. Beispiel: Die Entsorgung ausgespülter, radioaktiver Stoffe wird erst ab einer Menge von 2000 Tonnen staatlich kontrolliert. Der Wirtschaftsverband der Erdgasindustrie WEG schätzt jährlich 20 Tonnen Abfall an. Unlogischer weise schätzt Exxon-Mobil die Menge alleine schon auf 200 Tonnen.
- Bereits zuvor hatten wir auf diese Thematik aufmerksam gemacht. So war der WDR-Redakteur Jürgen Döschner im Januar in Nordwalde vor Ort. Zu diesem Thema gibt es hier weitere Informationen.u.a. können Sie hier das Radiofeature hören