In Bezug zu unserem Artikel vom 14.12.2015: Riesen-Erdgasaustritt aus Kavernenspeicher in Kalifornien lassen die neuesten ergänzenden Informationen befürchten, dass dieses Gasleck am Aliso Canyon in Kalifornien zum größten bisher registrierten einzelnen Umweltschaden durch Kohlenwasserstoffe führen wird, da es noch Monate brauchen wird, die defekte Rohrleitung von 178 mm Durchmesser im Untergrund abzudichten. Pro Monat entweichen mindestens 3.000.000 t CO2-Äquivalent.
Seit dem 23.10.2015 bläst der Speicher Erdgas ab. Es sind also inzwischen schon Erdgasmengen in die Atmosphäre entwichen, die etwa 6.500.000 t CO2-Äquivalent entsprechen.
Versuche über das Förderrohr das Leck zu verschließen sind allesamt gescheitert und zum Glück ist bisher kein Feuer ausgebrochen. Das Gas strömt unverbrannt unter hohem Druck ins Freie.
Die Anwohner werden in immer größerem Umkreis um die Austrittstelle herum evakuiert, weil das Gas sich in der Umgebung anreichert und durch die Geruchszusätze zu Verätzungen der Atemwege und Schleimhäute führt.
Mittlerweile ist der Evakuierungsradius auf 2 Meilen = 3,3 km ausgedehnt worden und einige Tausend Haushalte mussten verlassen werden.
Wegen der Schwierigkeit, eine Entlastungs- und Verschließungsbohrung in einigen Hundert Metern Tiefe niederzubringen, unter den besonderen Umständen, werden wohl noch mindestens 2 weitere Monate vergehen, ehe das Leck verschlossen werden kann.
Der Gesamtschaden wird sich dann voraussichtlich auf etwa 12.000.000 t CO2-Äquivalent aufsummiert haben. Das entspricht dem Volumen von 30 Supertankern für Crude Oil von je 400.000 t Lagekapazität.
Anmerkung:
In den kalifornischen Medien wird der Schaden eher klein dargestellt. Bei den Angaben des „California Air Resources Board“ wird eine Schadenswirkung von unverbranntem Methan von nur 28 mal größer als die von der gleichen Menge CO2 zu Grunde gelegt.
So werden aus 36.000 t Methan nur 1.000.000 t CO2-Äquivalent/Monat. In Wahrheit ist sie jedoch bei frisch ausgetretenem Methan über 80 mal stärker (auch 100x wird von einigen Wissenschaftlern angegeben) und erreicht erst nach etwa 100 Jahren Verweildauer in der Atmosphäre den von den örtlichen Medien gewählten, niedrigeren Ansatz. Die obigen Schätzungen basieren auf der höheren Schadenswirkung des frisch ausgetretenen Methans.
Die Gaswolke am Aliso Canyon ist mit entsprechenden Kameras sichtbar
http://ktla.com/2015/12/08/video-released-allegedly-showing-cloud-of-natural-gas-after-aliso-canyon-leak/