Erinnert ihr euch noch an Jürgen Großmann? Ja, genau der Großmann, der auch mal mit der Kanzlerin dinieren durfte. Damals ging es um die Neustrukturierung des Strommarktes. Heute geht es um die Energiewende. Und wisst ihr, was der inzwischen ex-Boss von RWE mit den Bossen von E.ON, EnBW, Shell und ExxonMobil, aber auch dem Herrn von Klaeden (früher Staatsminister, heute im Auftrag der Daimler AG unterwegs) und der Frau Hildegard Müller (früher Merkels Staatssekretärin, heute BDEW-Hauptgeschäftsführerin) gemeinsam hat? Genau: Sie alle sind bei Frau Dr. Merkel und noch mehr bei ihrem Gefolgsmann, Kanzleramtschef Pofalla gern gesehene Berater, pardon: Gesprächspartner. Dies berichtet abgeordnetenwatch.de:
Wenn es um die Gestaltung der Energiewende geht, hört die Bundesregierung bevorzugt auf Ratschläge von Lobbyisten großer Energiekonzerne. Wie jetzt bekannt wurde, lud allein Kanzlerin Merkel ein gutes Dutzend Mal zum Einzelgespräch. …
Sehr viel häufiger noch trafen sich Kanzleramtschef Roland Pofalla und der frühere Staatsminister Eckart von Klaeden, inzwischen Lobbyist bei Daimler, mit Vertretern aus der Energiebranche. Dokumentiert sind u.a. Zusammenkünfte mit dem Europachef von Vattenfall, dem damaligen Präsidenten des Lobbyverbandes Deutsches Atomforum sowie dem früheren RWE-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Großmann…
Vertreter der erneuerbaren Energie haben dagegen kaum Zugang zum Zentrum der Macht.
Die Ökostrombranche saß am Katzentisch, wie der stern es ausdrückte. Das Energiekonzept im Koalitionsvertrag soll maßgeblich aus der Feder des BDEW stammen.
„Energiewende retten!“ — Ein mächtiger Widerspruch wird am kommenden Samstag in Berlin erschallen, soviel ist klar.