Wenn sich jemand mit der Materie Fracking und der NRW-Risiko- Studie auseinandersetzen will, ist er auf den Seiten des BUND hervorragend aufgehoben.
Während sich ExxonMobil darum bemüht, durch einen „neutralen Expertenkreis“ die Beherrschbarkeit der Fracking-Technnologie bei der Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten herbei zu reden, kann von einem „Persilschein“ keine Rede sein. Ende April tagte im Düsseldorfer Umweltministerium zum zweiten Mal der Arbeitskreis zur Begleitung der Erarbeitung der Risikostudie zur Exploration und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten in NRW. Die vorgestellten Zwischenergebnisse sind alarmierend. Es gibt umfassende Wissensdefizite in Sachen Geologie, Erkundungs- und Gewinnungstechniken sowie zur öko-toxikologischen und human-toxikologischen Bewertung. Positive Allgemeinaussagen sind zudem fehl am Platz, da je nach Standort und Frac ganz unterschiedliche Risiken entstehen können. Die Gutachter legten allerdings dar, dass für etliche der 90 in Deutschland eingesetzten Fracking-Chemikalien überhaupt keine Bewertung der toxischen Potenziale möglich sei. Nur für 63 Stoffe gibt es eindeutige Identifizierungen und Bewertungen. Erschwerend kommt hinzu, dass Wintershall, Schlumberger und andere sich geweigert haben, ihre Frac-Fluide offen zu legen. ExxonMobil war da kooperativer, wenngleich die Datenlage auch keine umfassende Bewertung erlaubt. Auch das Lagerstättenwasser und der so gen. „Flowback“ beinhaltet einen richtigen Chemiecocktail; etliche Richt- und Höchstwerte werden deutlich überschritten.
Quelle:
BUND. Landesverband Nordrhein-Westfalen: Risikostudie NRW.