Stop Fracking

Bohrprojekt Oppenwehe 1 in Stemwede. Dieselrest soll im Bohrloch verbleiben

 

 

 

 

An dieser Stelle noch einmal ein Beitrag zur Bohrung Oppenwehe 1 in Stemwede durch die Firma Exxon.

Exxon hatte 2008 entsprechend zugelassenem Betriebsplanverfahren bis zu einer Endteufe von ca. 2.660 m in eine kohlenwasserstoffhaltige Schicht (Schiefergestein) gebohrt. Danach erfolgte ebenfalls mit behördlicher Genehmigung, unter Einsatz von 25.000 l Diesel, ein Lagerstättendrucktest. (Erst später wurde öffentlich es waren 26.000 Liter.)

Eine Rückholung war vorerst keineswegs vorgesehen! Erst durch Druck aus der Bevölkerung entschloss sich Exxon zur Rückholung, behauptete aber immer noch, das keine Gefahr bestehe. „Wir möchten aber dem mehrfach aus dem öffentlichen und politischen Raum geäußerten Wunsch Rechnung tragen.” sagte Stahlhut

http://newsroom.erdgassuche-in-deutschland.de/presseinformationen/824-revision-35/

Die Planung sah nun vor den Diesel durch ein sogenanntes Liftingverfahren zurückzuholen und das Bohrloch ggf. zu verfüllen.

Gefahr für das Trinkwasser schloss man aus, da sich 1.000 m abdichtendes Gestein zwischen der kohlenwasserstoffhaltigen Lagerstätte und der trinkwasserführenden Schicht befinden. Die Bohrung selbst sei durch ein einzementiertes Stahlrohr abgesichert.

Die Rückholung des Diesels sollte 2012 erfolgen.

http://www.exxonmobil.com/Germany-German/PA/news_media_releases_2011_1705.aspx

Erst am 15.2.2013 hatte Exxon dann mit der Arbeit begonnen und bis mittags 15.000 l Diesel zurückgeholt.

Von den insgesamt eingebrachten 26.000 Litern Diesel, wurden dann etwa 23.500 Liter auszirkuliert und die restlichen ca. 2.500 l sollten im Bohrloch verbleiben.

http://newsroom.erdgassuche-in-deutschland.de/presseinformationen/oppenwehe-1-austausch-der-bohrlochflussigkeit-planmasig-abgeschlossen/

Inzwischen wurde bekannt, dass das Bohrloch abgeschlossen wird und ein Abschlussbetriebsplan erstellt wurde. Dieser warf Rückfragen auf.

Zu diesem Umstand hat Hanns-Jörg Rohwedder MdL, Piratenfraktion, Umweltpolitischer Sprecher, eine kleine Anfrage gestellt und eine Antwort erhalten, die unbefriedigend ist und auch wieder Fragen offen lässt. Hierzu sein Kommentar:

Die Landesregierung sagt, es könnten nun keine nennenswerten Mengen des Dieselöls mehr aus dem Gestein zurück gewonnen werden. Das beantwortet nicht die Frage, wieviel denn da unten bleiben wird. Offensichtlich weiß das niemand.  Man muss erst messen, wieviel zurückgeholt werden wird. Die Antwort lässt Fragen offen. Es bleibt eine unbekannte Menge an Dieselöl dort unten, weil es keine anderen technischen Möglichkeiten gibt oder diese zu teuer wären. Auch was ´nennenswert´ mengenmäßig genau bedeutet bleibt unklar. Das wird jedenfalls nicht bestimmt vom Verhältnis zwischen der verbleibenden Menge und der, die jetzt herausgefördert wird. Sondern davon, dass mit der verwendeten Methode nicht mehr zu erwarten ist. Eine saubere Definition sieht anders aus. Dann gibt es da eine ´ca. 550 m mächtige abdichtende geologische Barriere´. Was solche mächtigen natürlichen Abdichtungen wert sind, hat sich in Gronau-Epe gezeigt, wo sich die ´undurchlässige´ Tonbarriere als sehr wohl durchlässig erwies. Öl ist durch natürliche Wegbarkeiten bis an die Oberfläche durchgekommen, also nicht längs der durch das Rohr geschaffenen künstlichen Wegbarkeit. Es verwundert, dass Plan und Bescheid nicht von Seiten des Ministeriums veröffentlicht werden, obwohl nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) und Umweltinformationsgesetz (UIG) der freie Zugang zu Informationen gewährt wird. Das UIG sieht sogar eine aktive Unterrichtung der Öffentlichkeit vor. Transparenz sieht anders aus.“

 

Die kleine Anfrage (5 Fragen) wurde beantwortet von:

dem Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk Herrn Duin. Er hat die Kleine Anfrage 4184 mit Schreiben vom 21. Januar 2016 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit dem Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz beantwortet.

 

Fragen und Antworten sind hier zu finden:

https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument?Id=MMD16/10831&quelle=alle

 

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