Bei der Bewertung des Verfahrens „Fracking“ fällt auf, dass die Datenlage sehr dünn ist. Erstaunlich, wenn man die mehrere Hunderttausend Bohrungen weltweit berücksichtig. Grund: in einigen Ländern werden Berichte über Vorfälle systematisch unterdrückt und Umweltbehörden angewiesen, Studien einzustellen (USA), Firmen müssen ihre Cocktails nicht offenlegen, Kontrollen sind luschig, Abwässer werden nicht untersucht und ihr Verbleib nicht systematisch weiterverfolgt usw. Die Industrie verhindert den Erkenntnisgewinn aus gutem Grund aktiv.
Wenn jetzt der Chef der BASF Frackingversuche in Deutschland fordert, um die angebliche Ungefährlichkeit der Methode zu beweisen, zündet er den Christbaum an.
Sollen wir die Versuchskaninchen für eine Methode werden, die schon lange in Anwendung ist? Soll jetzt ein Bohrloch beweisen, was Hunderttausende nicht beweisen konnten? Sollen doch die Unternehmen belastbare Daten aus den Ländern liefern, die sie schon ausbeuten. Da sind genug Löcher in der Erde, Millionen Tonnen Chemie ausgebracht worden und Milliarden Kubikmeter Wasser verunreinigt, verbraucht und verklappt worden. Wo sind die Messungen, Daten und Veröffentlichungen?
Wer Anträge auf solche Vorhaben stellt, muss den Beweis der Ungefährlichkeit erbringen. Geht nicht? Keine Genehmigung.
Dazu müssen wir in Deutschland nichts beitragen, nicht mal das Risiko einer einzigen Versuchsbohrung.
FrankfurtBASF-Chef Kurt Bock fordert einen Test der umstrittenen Schiefergas-Fördertechnik Fracking in Deutschland. Auf diese Weise könne unter kontrollierten Bedingungen die Sicherheit und Umweltverträglichkeit der Fördermethode gezeigt werden, sagte Bock auf einer Veranstaltung des Internationalen Clubs Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW). „Wir würden das gerne beweisen“, sagte Bock. Kritiker der Technik, bei der Wasser und Chemikalien unter Tage gepresst werden, um Gas aus dem Gestein zu lösen, befürchten allerdings massive Umweltbelastungen.
via Stop Fracking.