Die hitzig geführte Diskussion über das riesige Schiefergasvorkommen (Shale-Gas) im österreichischen Weinviertel geht weiter. Im November 2011 wurde hier eine Lagerstätte in 4.000-6.000 Metern Tiefe entdeckt, die den gesamten Gasbedarf Österreichs für die kommenden 30 Jahre decken könnte. Momentan werden rund 15% der heimischen Nachfrage von jährlich knapp 11 Milliarden Kubikmetern Gas aus dem Inland gedeckt. Die Schiefergasförderung ist jedoch extrem aufwendig und umweltbelastend, da große Mengen an Wasser, mit giftigen Chemikalien versetzt, zum Aufbrechen der Gesteinsschichten unter hohem Druck in den Untergrund gepresst werden müssen („hydraulic fracturing“ oder kurz „fracking“). Laut Greenpeace quellen 15-80% dieses giftigen Wassers wieder an die Oberfläche und müssen aufwendig gelagert und entsorgt werden, es bestehe zudem eine ernsthafte Gefährdung des Grund- und Trinkwassers. (Siehe auch den US-Dokumentarfilm „Gasland“.)
… Die OMV versucht nun die Gemüter der Schiefergasgegner zu beruhigen, die seit kurzem eine Kampagne für ein totales Förderverbot in Österreich lanciert haben. Der Energiekonzern betont hingegen, dass das Projekt eine lange Vorlaufzeit habe und sich noch in einem sehr frühen Stadium befinde. Es seien noch nicht einmal Vorbereitungen für eine Einreichung bei der zuständigen Montanbehörde getroffen worden. Und selbst nach der Projekteinreichung dürfte noch ein weiteres Jahr bis zu den Probebohrungen vergehen, von denen dann eine mögliche Realisierung des Projekts abhänge. Somit bliebe noch genug Zeit, das Thema sachlich zu erörtern, ohne derzeit schon in Hektik verfallen zu müssen.
Quelle:
AGITANO – Magazin – Österreich streitet weiter über riesiges Schiefergasvorkommen -OMV beruhigt.